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Wirtschaft

Immer mehr spenden per Testament

In Österreich spenden immer mehr Menschen per Testament und vererben so immer mehr Geld an gemeinnützige Organisationen. Das zeigt eine Statistik des österreichischen Fundraising-Verbands. Demnach sollen 2022 120 Millionen Euro an wohltätige Einrichtungen vererbt worden sein – ein neuer Höchststand.

Organisationen wie die Caritas oder der Tierschutzverein sind zunehmend aufs Erben angewiesen: Rund 13 Prozent des gesamten österreichischen Spendenaufkommens stammen inzwischen aus Testamenten. Dieser Anteil ist höher als zum Beispiel die Unternehmensspenden oder die Zuwendungen von gemeinnützigen Stiftungen.

Besonders häufig gehen die Erbschaften an Tierschutz-Einrichtungen, Hilfsorganisationen für Kinder oder auch in den Sozial- und Pflegebereich. Vererbt werden meist Summen im Bereich zwischen 50.000 und 100.000 Euro – fast immer von alleinstehenden Menschen ohne nahe Verwandte. Fast jeder zweite Kinderlose in Österreich überlegt zurzeit, seinen finanziellen Nachlass einer gemeinnützigen Einrichtung zu hinterlassen.

Vererbte Spenden: Summe in zehn Jahren verdoppelt

Die so vererbten Spenden nehmen stark zu, in den vergangenen zehn Jahren hat sich die Summe in Österreich mehr als verdoppelt. Laut einer Umfrage der Initiative „Vergissmeinnicht“ können sich in Salzburg aktuell 16 Prozent der über 40-Jährigen vorstellen, ihr Vermögen einer Wohltätigkeitsorganisation zu vererben.

Das testamentarische Spendenaufkommen dürfte in den kommenden Jahren auch noch weiter steigen – ein Blick über die Grenzen zeigt, dass in anderen europäischen Ländern noch viel mehr vererbt wird, als bei uns. Beispiel Belgien: dort stammt schon jeder dritte Spenden-Euro aus einem Testament.