Die Runde auf dem Wolfgangsee begann mit einer kleinen Panne. Das Schiff war nicht fahrtüchtig, und die ganze Künstlerschar übersiedelte samt Staffeleien und Farbtöpfen auf ein Ersatzschiff. Dort ging es mit Pinseln und Zeichenstiften zur Sache.
Bunte Mischung aus aller Welt
Eine Musikgruppe aus dem Salzkammergut sorgte für lockere Stimmung und zusätzliche Inspiration, wie der Künstler Sebastian Herzau aus Magdeburg (Sachsen-Anhalt) schildert: „Also ich bin seit Samstag hier und schaue jeden Morgen über den Wolfgangsee. Es sieht natürlich jeden Tag anders aus, und ich glaube, da ist in meinem Bild viel mit drin – etwa die wechselnden Wolken. Die Berge sind ja heute hinter den Wolken verschwunden. Aber wir wissen ja alle, dass es hier Berge gibt.“
Tanja Prusnik aus Wien genießt die Tour ebenso: „"Auch wenn man mit anderen Ideen hierher kam, die man vielleicht umsetzen wollte, ist man dann definitiv vom Ort und vom See beeinflusst."
Von Mexico City nach St. Wolfgang
Lalo Sanchez del Valle stammt aus Mexiko: „"Es ist ganz anders als Mexiko City, wo ich herkomme. Dieser See ist ein wunderschöner Ort, ich liebe ihn wirklich. Ein sehr spezieller Ort. Du spürst hier die Energie. Ich bin wirklich sehr froh, hier zu sein."
Publikum begeistert
Eine Gruppe von Kunstinteressierten konnte bei der Fahrt mit dem Schiff die Arbeit der Maler und Zeichnerinnen hautnah mitverfolgen, wie auch Wilhelmine Kofler aus Feistritz in Kärnten: „"Diese Energie, die da von den KünstlerInnen ausgestrahlt wird, und die Ideen, die sie haben – es ist einfach wunderbar, ihnen zuzuschauen."
Renate Orosel stammt aus Villach: „Das Schöne ist einfach, dass man persönlichen Kontakt zu den Künstlern aufnehmen und ihnen zuschauen kann, wie ein Werk entsteht."
Künstler aus Illinois als Impresario
Organisator des Festivals ist Jesse Magee aus Urbana in den USA (Staat Illinois): „Man muss sich vorstellen: Man hat zum Beispiel zwei Künstler aus Mexiko und einen Künstler aus Japan. Ein Künstler aus Österreich kennt St. Wolfgang natürlich. Aber schon ein Künstler aus Belgien kennt diese Gegend überhaupt nicht. Aber sie alle sind einfach total begeistert.“
Begeistert ist auch der Hotelier Roland Wallner in St. Wolfgang: „In der Zwischenkriegszeit gab es hier bei uns schon vor rund 100 Jahren die Zinkenbacher Malerkolonie. Damals haben sich auch schon einige kreative Köpfe getroffen und sich von der wunderschönen Natur hier inspirieren lassen. Und an diese Zeit wollen wir anknüpfen.“