Ein Projekt des Salzburger Fußballverbandes (SFV) für die Jugend soll nun den sportlichen Stellenwert der Torhüter heben. Einerseits wollen viele Kinder schöne Tore schießen wie Messi oder Ronaldo. Im Tor zu stehen wie Buffon oder Neuer, das ist nicht so beliebt.
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Junge Torhüter dringend gesucht

Ein Projekt des Salzburger Fußballverbandes (SFV) für die Jugend soll nun den sportlichen Stellenwert der Torhüter heben. Einerseits wollen viele Kinder schöne Tore schießen wie Messi oder Ronaldo. Im Tor zu stehen wie Buffon oder Neuer, das ist nicht so beliebt.

„Ich bin gerne Torfrau, weil ich halte gerne die Bälle ab. Und mir macht es großen Spaß, wenn meine Freunde mir zujubeln“, sagt die neunjährige Torhüterin Magdalena Rohrmüller aus Abtenau (Tennengau).

Der gleichaltrige Simon Sampl aus Grödig (Flachgau) sieht es ähnlich handfest: „Weil das Hinflacken so gut ist und im Dreck und so, und dann kann man gescheit rutschen, wenn es regnet.“

Ein Projekt des Salzburger Fußballverbandes (SFV) für die Jugend soll nun den sportlichen Stellenwert der Torhüter heben. Einerseits wollen viele Kinder schöne Tore schießen wie Messi oder Ronaldo. Im Tor zu stehen wie Buffon oder Neuer, das ist nicht so beliebt.
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„Spielerisch an die Aufgabe heranführen“

Über zu wenig Matsch und Dreck konnten sich die 22 Nachwuchs-Tormänner und zwei jungen Torfrauen beim letzten Sichtungstraining im Sportzentrum Rif wahrlich nicht beklagen. Auch der Spaß kam nicht zu kurz.

Spielerisch werde ihnen der Platz zwischen den Pfosten möglichst schmackhaft gemacht werden, sagt SFV-Instruktor Werner Pentz: „Das Wichtigste ist, dass die Sensibilität gegeben ist von Eltern und Trainern. Dass die sehen, im Tor ist es eigentlich eine super Position. Du musst so vieles können auf dieser Position, und speziell bis zum zehnten oder elften Lebensjahr sollte man sehr viel Spaß haben. Aber nicht nur das isolierte Torwarttraining, sondern wirklich Fußball spielen. Also diese Ausgewogenheit bei der Balltechnik. Du musst gut spielen können, aber auch – logischerweise – Bälle gut fangen.“

Ein Projekt des Salzburger Fußballverbandes (SFV) für die Jugend soll nun den sportlichen Stellenwert der Torhüter heben. Einerseits wollen viele Kinder schöne Tore schießen wie Messi oder Ronaldo. Im Tor zu stehen wie Buffon oder Neuer, das ist nicht so beliebt.
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Angst des Tormanns vorm Elfmeter?

Was muss ein moderner Tormann eigentlich noch können? „Er darf keine Angst haben vor dem Ball und auch nicht vor dem Flacken, und ein guter Tormann muss auch selbstbewusst sein“, betont der neunjährige Anton Haring aus Elsbethen (Flachgau).

„Das muss er auch wissen, wie er sich hinflackt, weil sonst kann es manchmal Prellungen oder andere Verletzungen geben“, erzählt Tobias Schalmoser aus Seekirchen (Flachgau).

Um künftig auch für die Nachwuchs-Nationalteams wieder eine größere Auswahl bei den Torhütern zu haben, ist der Vater von ÖFB-Teamtorhüter Patrick Pentz weiterhin vielfältig aktiv. Werner Pentz organisiert Schautrainings in den Vereinen oder seine Online-Stammtische für Vereinstrainer.

Appell: Möglichst viele sollen es probieren

Für die hat der Salzburger einen Appell parat: „Speziell jetzt bis zum zehnten, elften Lebensjahr gebt bitte jedem Kind die Chance, einmal im Tor drinnen zu sein. Ich weiß schon, dass es für die Trainer schwierig ist. Jeder möchte gewinnen und dann sagt er, naja, den brauche ich unbedingt heraußen auf dem Feld. Weil der ist der Beste. Dabei würde es dem vielleicht im Tor auch gut gefallen.“