FFP2-Maske am Asphalt
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Wissenschaft

Bevölkerung vertraut Experten immer weniger

Immer weniger vertrauen den Wissenschaften und gesicherten Fakten. Deshalb suchen Forscher der Uni Salzburg nun Auswege aus der „Krise des Wissens“, wie sie sagen. Dafür bekommen sie fast neun Millionen Euro Fördergeld vom Österreichischen Wissenschaftsfonds.

Während der Lockdowns und angesichts vieler Aussagen und Taten von Politikern und Experten sei das Vertrauen in die Wissenschaft stark gesunken, sagen Fachleute. Laut dem österreichischen „Wissenschaftsbarometer“ vertraut mehr als ein Drittel der Bevölkerung eher dem Bauchgefühl als gesicherten Fakten.

Expertin sieht „Krise des Wissens“

Hört man sich in der Bevölkerung um, dann haben viele Menschen den Eindruck, Politiker hätten dabei nur bestimmten Wissenschaftern und Fakten vertraut – anderen nicht. Und fachliche Debatten seien gerade bei Corona kaum zugelassen worden, sagen Kritiker. Obwohl Debatten auch ein wichtiger Teil vieler Wissenschaften seien. Stattdessen seien eher absolute Wahrheiten verordnet worden.

Ein Teil der Wissenschaften bestreitet das. Charlotte Werndl, Forscherin an der Fakultät für Philosophie in Salzburg, spricht von einer Krise des Wissens: „Das sind Reaktionen des Rückzugs, weil es so viel Wissen da draußen gibt. Es kann ein gewisser Trost sein, wenn ich mir meine eigenen Fakten erfinde. Aber wenn es hart auf hart geht, dann will ich medizinisch doch bestens behandelt werden. Und nicht so, wie ich es mir gerade ausgedacht habe.“

„Gesellschaft muss geschult werden“

Vielen Menschen falle es – vor allem angesichts der Informationsflut im Internet – schwer, mögliche Wahrheiten und Falschmeldungen zu trennen, sagt Werndl: „Die Gesellschaft muss darin geschult werden, wie man mit dieser Informationsflut umgehen sollte.“

In den nächsten fünf Jahren soll nun an den Unis von Salzburg, Graz und Wien nach Auswegen aus der Wissenskrise gesucht werden.