In Gastein Pongau) und Oberkärnten wirft die kommende Sperre der ÖBB-Tauernschleuse schon Schatten voraus. Die Bundesbahnen befragen Pendler, andere Fahrgäste und die Bevölkerung. Fahrpläne müssen international verändert werden – bis Ende 2024 der 8,4 Kilometer lange Eisenbahntunnel für fast acht Monate gesperrt ist.
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Verkehr

Tauernschleuse ab 12. April gesperrt

Pendler zwischen Salzburg und Kärnten müssen ab Mittwoch mit umfangreichen Behinderungen rechnen. Bis 17. Mai ist nämlich der Bahn-Tauerntunnel zwischen Böckstein und Mallnitz (Kärnten) gesperrt. Grund für die Sperre sind dringend notwendige Sanierungsarbeiten.

Ein Schienenersatzverkehr wird eingerichtet. die Autoschleuse auf der Tauernbahn entfällt für die Dauer der Sperre ersatzlos. Dies hat massive Folgen für Pendler und Betriebe, die auf die Arbeitskräfte angewiesen sind.

Rund 1.200 PendlerInnen besitzen eine Jahreskarte für die Tauernbahn-Schleuse. Viele von ihnen fahren täglich von Mallnitz (Kärnten) ins Gasteiner Tal, um dort zu arbeiten. Auch Sonja Lackner macht das seit fast 20 Jahren so – sie arbeitet in der Alpentherme in Bad Hofgastein.

„Mit dem Auto brauche ich fünf Mal so lang“

"Mit der Tauernschleuse habe ich von daheim bis zum Arbeitsplatz 30 Minuten gebraucht. Wenn ich jetzt aber „rundherum" fahren muss, also über Spital, die Tauernautobahn, Schwarzach und St.Johann, dann fahre ich mit dem Auto sicher zweieinhalb Stunden. Das ist schon ein gewaltiger Unterschied.“

Die Kärntner Arbeitskräfte sind in der Alpentherme und im Kurzentrum Bad Hofgastein eine wichtige Stütze. Deshalb nimmt Geschäftsführer Klaus Lemmerer auch einen hohen fünfstelligen Eurobetrag in die Hand, um die Kärntner MitarbeiterInnen in Gastein unterzubringen. „Wir haben für unsere MitarbeiterInnen ein Quartier gesucht und auch gefunden. Und des weiteren ist es so, dass wir die Dienstzeiten für unsere Leute so komprimieren, dass der Aufenthalt im Gasteiner Tal möglichst kurz gestaltet ist“, schildert Lemmerer.

Pendler und Gemeinden fordern Shuttlebus

Das scheint zwar für die Sperre im Frühling machbar – doch für die große Tunnelsanierung ab November 2024, von wo an acht Monate lang kein Zug mehr durch den Tauernbahn-Tunnel rollt, fordern Pendler und betroffene Gemeinden einen Shuttlebus zwischen Mölltal und Gasteiner Tal, sagt der Bürgermeister von Mallnitz, Günther Novak. „Das kostet pro Tag ca. 1.300 Euro, sodass man in Summe mit 250.000 bis 300.000 Euro rechnen muss.“

„Wenn es ein gemeinsames Übereinkommen gibt, werden wir uns als Alpentherme gerne beteiligen, damit das für die MitarbeiterInnen leistbar ist“, ergänzt Alpentherme-Geschäftsführer Klaus Lemmerer. Die ÖBB stünden immer für sinnvolle Lösungen – man werde sich daher einem Gespräch nicht verwehren, versichert auch Reinhard Wallner, Regionalmanager der ÖBB. Diese Gespräche sollen demnächst starten. Die notdürftige Tunnelsanierung beginnt bereits am 12. Mai und dauert fünf Wochen.