Sepp Schellhorn
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Politik

Schellhorn nicht in Haslauers Wahlkomitee

Er sei kein Mitglied im Personenkomitee, das Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) im Wahlkampf für den neuen Landtag unterstützt. Das sagte der Hotelier, Gastronom und frühere Salzburger NEOS-Parteichef Sepp Schellhorn am Donnerstagvormittag auf Anfrage des ORF. Als großer Fan von Haslauer werde er dennoch NEOS wählen.

Donnerstag nahm Schellhorn bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit NEOS-Chefin Andrea Klambauer erstmals öffentlich zu Spekulationen Stellung, wonach er im Komitee der Unterstützer Haslauers mitwirke. Und wen will der Pongauer wählen?

Es gebe ein Wahlgeheimnis, antwortete Schellhorn: „Aber es ist kein Geheimnis, dass es um den Landeshauptmann geht. Und zum Landeshauptmann wünsche ich mir weiter die Dirndlkoalition. Und dazu werde ich eine Partei wählen, und das wird NEOS sein.“

„Höchste Sympathie für Landeshauptmann“

Es sei leider keine Personenwahl, ergänzt Sepp Schellhorn:

Politologe Filzmaier: „Seltsame Vorgänge“
Die Spekulationen, ob und wie Schellhorn Landeshauptmann Haslauer unterstütze, die seien seltsam, sagt der Politikwissenschaftler und Wahlforscher Peter Filzmaier: „Dass die NEOS weiter regieren wollen, das weiß man schon. Dass das nur mit der ÖVP geht, das ist auch klar.“

Wochenlang hätten die Parteien vorbereitet, was sie im Wahlkampf als Botschaften aussenden wollen, so der Experte: „Und zwar für die, die die eigene Partei wählen. Da schadet es der Partei dann, wenn es eine Diskussion gibt, ob ein prominenter Ex-Politiker den Spitzenkandidaten und Landeshauptmann einer anderen Partei unterstützt.“

„Ich habe höchste Sympathien für den Landeshauptmann Haslauer. Aber im Grunde geht es nicht darum. Es geht um die richtigen Konzepte. Er sei zu einem Treffen von Unterstützern Haslauers eingeladen worden: „Ich habe abgesagt, und damit haben wir es beantwortet.“ Er sei auch kein Mitglied bei Haslauers Personenkomitee: „Ich habe keine Unterschrift geleistet.“

Würde Schellhorn zwei Parteien wählen?

Weder bestätigen noch dementieren wollte Schellhorn den Hinweis von ORF-Redakteurin Romy Seidl, dass der Pongauer wohl am liebsten zwei Parteien wählen würde – wenn das ginge, ÖVP und NEOS.

NEOS: Arbeitskräftemangel bekämpfen

Schellhorn forderte mit Salzburgs NEOS-Spitzenkandidatin Andrea Klambauer bei dem Pressegespräch am Donnerstag, dass der Arbeitskräftemangel von der Salzburger Landesregierung künftig verstärkt bekämpft werden müsse:

„Wenn Unternehmen mittlerweile ihren Vertrieb beauftragen, keine neuen Kunden mehr zu akquirieren, keine neuen Aufträge mehr zu akquirieren, weil sie nicht mehr sicherstellen können, dass sie es abwickeln können, dann bedroht das massiv unseren Standort," so Klambauer.

Harte Kritik an Lohnnebenkosten

Um Wachstum positiv halten zu können, brauche es Lösungen. Eine regionale Rot-Weiß-Rot-Karte sei genauso notwendig, wie ein Ende der Gießkannenpolitik und eine drastische Senkung der Lohnnebenkosten, so die Parteichefin: „Die Mitarbeiter in Salzburg verdienen zu wenig und kosten zu viel. Wir müssen endlich die Steuerlast verringern.“

Kein Unternehmer wolle etwas von der Politik geschenkt, ergänzt Klambauers Parteifreund Schellhorn: „Wir wollen, dass wir keine Steine in den Weg gelegt bekommen. Wir wollen gehört werden und ein Umfeld haben, in dem wir aus eigener Kraft etwas schaffen können.“