Kind als Teilnehmerin bei Nachwuchs Skirennen (Kids Trophy in Zauchensee)
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Skirennsport-Nachwuchs: „Drop-Out-Rate zu hoch“

An Wochenende tummelte sich der Skirennsport-Nachwuchs in Salzburg: beim Kidscup in Saalbach (Pinzgau) und bei der Kids Trophy in Zauchensee (Pongau). Die Teilnehmerfelder waren groß. Allerdings würden bei den heimischen Talenten zu viele zwischen zwölf und 18 Jahren verloren gehen, die „Drop-Out-Rate“ sei zu hoch, sagen manche.

Starterfeld und Wetter konnten sich am Sonntag beim Riesentorlauf auf dem Weltcup-Zielhang in Zauchensee sehen lassen. Rund 970 Kinder und Jugendliche waren bei der Kids Trophy am Start. Allerdings kommt dieses Teilnehmerfeld aus 24 Nationen.

Von Leogang bis Wals sprechen viele heimische Skiklubs von einem Zustrom – bei anderen fehlt er, der Skinachwuchs. Michael Laritz vom USC Eugendorf (Flachgau) kennt die Probleme: „Von den Kindern her, wenn wir die Busfahrten anbieten, dann ist ein relativ guter Zulauf. Dann haben wir 60 bis 70 Kinder bei den Skitagen. Im Rennlauf tut sich leider wenig, da kommt wenig heraus. Das ist halt eine Zeit- und Kostenfrage.“ Auch dass Wintersport-Möglichkeiten in der Nähe des Flachgaus weniger werden, sei ein Faktor, sagt Laritz: „Hintersee ist weg, die Postalm ist für uns auch ein Stückerl zu fahren, das ist nicht so nahe. In Hof ist auch nix gegangen. Das ist halt schade.“

„Kindern mehr Zeit lassen“

Vom Landesskiverband heißt es: Salzburg sei bei den Kindern zahlenmäßig österreichweit das stärkste Bundesland. Im Alter zwischen zwölf und 18 Jahren würden jedoch zu viele Talente verloren gehen, die es nicht in die ÖSV-Kader schaffen, meinen einige Skiklubs: „Da ist die Drop-Out-Rate einfach zu hoch“, sagt Urs Tanner, Präsident des Skiclubs Salzburg und Organisator der Kids Trophy. „Da wäre es sinnvoll, wenn man auch zweite oder dritte Wege aufzeigt oder auftut, damit man auch Kindern mehr Zeit lässt, die später in der körperlichen und geistigen Entwicklung sind. In der weiterführenden Geschichte in Richtung ÖSV, da ist die Verbindung ausbaufähig – sagen wir einmal so.“

Skirennsport-Nachwuchs: „Drop-Out-Rate zu hoch“

Neue Denkanstöße wären wichtig, etwa mehr Abwechslung im Training: „Dass wir nicht immer nur Stangerl trainieren, nicht immer nur Riesentorlauf und Slalom, sondern dass wir mit den Kindern, wenn’s einen schönen Schnee hat, mit unseren Skiführern im Verein auch einmal ein bisschen ins Gelände fahren, wenn’s die Situation zulässt“, sagt Reinhard Wallner, Trainer beim WSV Bad Hofgastein (Pongau).

Auch Ex-Weltmeister für „ein bisschen mehr Breite“

Die Flaute im österreichischen Weltcup-Team war für viele bei der Kids Trophy in Zauchensee eine temporäre Sache – wenngleich: Denkanstöße brauche es im Jugendalter, um mehr Breite nach oben auf Weltcup-Niveau zu bringen, sagte zum Beispiel Michael Walchhofer, Abfahrts-Weltmeister von 2003 und Hotelier in Zauchensee: „Da darf man die Athleten nicht zu spitz im Training herannehmen. Da muss einfach noch ein bisschen mehr Breite da sein. Weil mit 20 ist es früh genug, wenn es richtig professionell zu sein gilt.“