Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
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Gericht

Schuldspruch in Prozess um Bombendrohung

Im Prozess um die Bombendrohung in der Salzburger Polizeidirektion wurde am Dienstag ein 40-jähriger Rumäne schuldig gesprochen. Er wurde wegen gefährlicher Drohung und Nötigung zu neun Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Der Mann sprach vor Gericht von einem Missverständnis.

Der 40-Jährige hatte vor einem Monat bei der Eingangskontrolle zur Polizeidirektion eine Tasche in der Hand. Dort soll er laut Anklage auf englisch gerufen haben, dass er eine nukleare Bombe in der Tasche habe. Das bestätigten auch die am Dienstag befragten Polizeibeamten.

Der Angeklagte selbst konnte sich vor Gericht nur noch Lückenhaft an seine Drohung erinnern und sprach stattdessen von einem Missverständnis. Er habe ein Getränk gemeint – eine „Scharnterbombe“. Man habe ihn falsch verstanden. Dagegen stehen allerdings die Aussagen der Polizeibeamten.

Verein Neustart wird Verurteilten betreuen

Die zuständige Richterin erklärte den 40-Jährigen für schuldig. Er wurde wegen Nötigung und schwerer Drohung zu neun Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. In den nächsten drei Jahren wird er deshalb vom Verein Neustart betreut – wird er nicht mehr straffällig, muss er die Gefängnisstrafte auch nicht absitzen. Damit liegt das Urteil knapp über der Mindestgrenze.

Laut Richterin habe der Rumäne seine Tat eher eingesehen. Er sprach in seiner Muttersprache und wurde von einer Dolmetscherin übersetzt. Mildernd sei auch sein psychischer Zustand zu beurteilen gewesen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig.