Erhaben und als Gesamtkunstwerk präsentiert sich die Kajetanerkirche nach der Renovierung. Viele Details der 1685 erbauten Kirche erscheinen in neuem Glanz. Kirchenbesucherinnen und -besucher waren in den vergangenen Jahrzehnten weiße Innenwände gewohnt – jetzt ist die Kirche in edler Farboptik gehalten.
Historisches Farbkonzept
Diese Neuerung war auch für Expertinnen und Experten eine Überraschung, sagt die Leiterin des Denkmalamtes, Eva Hody: „Das war schon ein besonderes Projekt, weil wir zu Beginn geglaubt haben, dass wir mit einer guten Staubreinigung und einer weißen Tünche auf den Wänden auskommen. Es hat sich dann aus technischen Problemen heraus gezeigt, dass es ältere Farbbefunde gibt, die uns erklären, dass die Kirche ursprünglich nicht weiß gefasst war, sondern eine bunte Steinfarbigkeit hatte, und so ist sie heute wieder restauriert.“
Die neuen Farben gehören zum historischen Gesamtkonzept von Paul Troger, der 1728 das Kuppelfresko und die Raumgestaltung durchführte. Architekt Edgar Spraiter sagt: „Es ist eine bunte Kirche, in dem Sinn, dass sie stimmig ist von den Farben – ausgehend von dem Paul-Troger-Fresko, das ja der Hauptteil dieses Hauptraumes ist. Das Kuppelfresko hat gewisse Farben, die sich in diesem Kirchenraum wiederholen. Das haben wir nicht erfunden, sondern in Anlehnung an Troger gemacht, und diese Farben sieht man jetzt wieder.“
Drei Jahre lang saniert
Noch bekommen die letzten Details den Feinschliff. Drei Jahre lang haben die Renovierungsarbeiten gedauert. Hunderte Stunden haben die Restauratoren der verschiedenen Fachrichtungen an den Kunstwerken gearbeitet. „Wichtig ist die Materialkenntnis, das Vorstudium, die genaue Untersuchung der früheren Eingriffe, die stattgefunden haben. Die müssen abgewogen werden und dann Entscheidungen getroffen werden, die ein gutes künstlerisches Gesamtergebnis bieten“, sagt Restaurator Alexander Lassnig.
Die Kirche ist in den Alltag des Krankenhauses der Barmherzigen Brüder eng eingebunden, heißt es vom Direktor des Krankenhauses, Arno Buchacher. „Es ist schön und wichtig für uns, dass die Sanierung im Hauptraum abgeschlossen ist. Unsere Patienten und Mitarbeiter haben jetzt wieder die Möglichkeit, hier Kraft zu schöpfen.“
Kirche eng mit Spital verbunden
Die Kosten der Renovierung von zweieinhalb Millionen Euro teilen sich der Orden der Barmherzigen Brüder, die Erzdiözese, Stadt und Land sowie private Spenderinnen und Spender. Bis in den Sommer sollen noch die barocke Kirchenorgel und die Seitenkapellen fertig renoviert werden.