Sujet Strompreis
APA/HELMUT FOHRINGER
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Politik

Strompreis dürfte Wahlkampfthema Nr. 1 werden

Die Strompreise der Salzburg AG dürften in den kommenden Wochen zum Salzburger Wahlkampfthema schlechthin werden. Schaden könnte das vor allem der ÖVP, glauben Politikwissenschaftler.

Und zwar deshalb, weil Landeshauptmann Wilfried Haslauer als Aufsichtsratsvorsitzender der Salzburg AG zuletzt im Mittelpunkt der Diskussion gestanden ist, sagt Politikwissenschaftler Armin Mühlböck: „Das ist ein Thema, das alle betrifft, alle Parteien. Und zwar, weil es durch alle gesellschaftlichen Bereiche geht. Es wird nicht gehen, dass man sich nicht annimmt. Aus meiner Sicht ganz persönlich: die ÖVP hat diese Flanke offen gelassen. Sie hat sich angreifbar gemacht und jetzt muss man damit umgehen. Aber vielleicht hat sie einen Pfeil im Köcher.“

Energie, Teuerung und Inflation

Bei der Debatte rund um den Strompreis gehe es vor allem auch um Verteilungsgerechtigkeit, so der Salzburger Politikwissenschaftler: „Zunächst einmal: die Themen Energie, Teuerung, Inflation – das waren die Topthemen bei allen Landtagswahlen. Also in Tirol, in Niederösterreich und in Kärnten. Diese Themen haben die Menschen am meisten bewegt. Die Parteien tun also gut daran sich dem anzunehmen. Es geht aber nicht nur darum Lösungsvorschläge anzubieten. Zumal es wirklich alle betrifft, quer durch alle Lebensbereiche.“

Stimmungsbild der Wähler

Und wie sehen das die Salzburger Wähler? Auch wenn wohl nur ein Drittel von ihnen, konkret 80.000 Salzburg-AG-Kunden, für Rückzahlungen in Frage kommt, weil der Rest wegen seines geringen Verbrauchs zur Gänze durch die Strompreisbremse des Bundes abgedeckt ist. Wie stark wirkt sich Ihrer Meinung nach die Debatte um den Strompreis auf die kommende Landtagswahl aus?

„Ja, dass der Landeshauptmann Wählerstimmen verliert – immerhin sitzt er im Aufsichtsrat“, sagt eine Wählerin aus Bad Vigaun. „Er hätte schon reagieren müssen, aber es ist halt nicht so einfach mit den ganzen Teuerungen“, sagt wiederum ein Wähler aus Wals-Siezenheim. Ein Lamprechtshausener meint „Ich hoffe, dass die Schwarzen abgewählt werden. Weil es geht um unser Geld und eigentlich gehört uns auch die Salzburg AG.“

Eine Salzburgerin sieht das wieder anders und sagt: „Nein, das glaube ich nicht, ich glaube das das nicht auswirkt. Und wenn dann, nur ganz gering.“ Und eine Frau aus Elsbethen meint im ORF Interview auf der Straße: „Man muss das auf längere Sicht alles verfolgen, was läuft, wie läuft es auch in der Gemeinde. Wie läuft das alles. Also da könnte man so viel bemängeln und kritisieren. Nein, nein. Man muss es so nehmen. Nutzt ja nix. Sonst schläft jeder schlecht, wenn er sich nur aufregt.“

Und ob die Landtagswahl der Politik schlaflose Nächte beschert, werden die fast 387.000 wahlberechtigten Salzburger am 23. April entscheiden.