Lehrer sitzt an seinem Tisch vor einem leeren Klassenzimmer, keiner der Schüler ist da
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Bildung

Große Probleme bei Sprachheilunterricht an Schulen

Die Gewerkschaft der Pflichtschullehrer hat für Sprachheillehrerinnen eine Unterschriftenaktion gestartet und die Ergebnisse der zuständigen Landesrätin überreicht. Logopädinnen müssen nämlich den Personalmangel im Schuldienst kompensieren und in anderen Unterrichtsfächern einspringen.

Der Lehrermangel ist neben den allgemeinen Bereichen auch in der Sprachheilkunde besonders stark. Das zeigen auch die bisher 11.116 Unterschriften. Anton Polivka von der Gewerkschaft der Pflichtschullehrer kritisiert, dass immer mehr Sprachheillehrer aus ihrem Fachbereich abgezogen werden: „Es bleibt letztendlich das Problem, dass der Sprech- und Sprachunterricht nicht mehr angeboten werden kann. Kinder mit Problemen werden dann nicht weiter betreut.“

Diese Aufgaben könnten die Klassenlehrer nicht zusätzlich übernehmen, so der Sprecher: „Wir sind nicht entsprechend dafür ausgebildet. Dazu braucht es die Logopäden.“

Lispeln als eines von vielen Beispielen

In Salzburg betreuen rund 60 Fachleute knapp 1.600 Kinder im Sprachheilunterricht. Sie sind dafür zuständig, dass die Kinder ihre Sprech- und Sprachdefizite verbessern können, so Polivka: „Dazu gehört der klassische S-Fehler, das Lispeln. Also diese Klassiker, die man auch erkennen kann, wenn man kein Profi ist. Es gibt aber auch Sprechfehler, die lassen sich schwerer erkennen. Und das Hauptproblem ist, dass diese Kinder dann durchgehend in ihrer Laufbahn große Probleme haben werden – auch mit dem Spracherwerb. Das Schreiben von kurzen Aufsätzen wird dann schon ein Riesenproblem.“

Mit dem bestehenden Personal sei das aber schon lange nicht mehr zu bewältigen.

Land will private Fachkräfte engagieren

Bildungslandesrätin Daniela Gutschi (ÖVP) sagt dazu, das Land arbeite bereits einen neuen Plan aus. Man führe gerade Gespräche mit privaten Organisationen, damit mehr Logopäden und Linguistiker an Schulen etabliert werden, um diese fehlenden Stunden zu kompensieren. Das Land werde 45.000 Euro dafür zur Verfügung stellen. Mit dem kommenden Schuljahr werde das Zusatzpersonal schon an Schulen tätig sein.