Das Salzburger Festspiel Direktorium: Der Kaufmännische Leiter Lukas Crepaz, Festspielpräsidentin Kristina Hammer und Intendant Markus Hinterhäuser (v.l.n.r.)
Salzburger Festspiele/Peter Rigaud
Salzburger Festspiele/Peter Rigaud
Kultur

Festspiele: Präsidentin verliert Kompetenzen

Das Kuratorium der Salzburger Festspiele hat Dienstagnachmittag eine Neuverteilung der Kompetenzen im Direktorium beschlossen. Künftig ist nicht mehr Präsidentin Kristina Hammer für die Presse- und Medienarbeit verantwortlich, sondern Intendant Markus Hinterhäuser.

Die Änderung sei Teil einer „Evaluierung“, die vor einem Jahr vereinbart worden sei, betonte das Kuratorium am Nachmittag per Aussendung: „Das Ergebnis ist, dass die Zuständigkeit für die Pressearbeit in Zukunft wieder – wie auch zwischen 1992 und 2016 – beim Intendanten liegt. Darüber hinaus gab es Anpassungen bei jenen auf die ehemalige Präsidentin Helga Rabl-Stadler zugeschnittenen Regelungen. Hiermit geht eine Stärkung der Kernkompetenzen von Präsidentin Kristina Hammer – Repräsentation, Fundraising sowie Vertrieb, Marketing und PR – einher.“ Hinterhäuser ist ja als Intendant für die künstlerischen Belange des Festivals verantwortlich.

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Festspielpräsidentin Kristina Hammer begrüßt Landeshauptmann Wilfried Haslauer
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Festspielpräsidentin Kristina Hammer und Landeshauptmann Wilfried Haslauer am Dienstag
Lukas Crepaz mit Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner am Rand des Festspiel-Kuratoriums
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Lukas Crepaz mit Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner am Rand des Festspiel-Kuratoriums
Das Salzburger Festspiel Direktorium: Der Kaufmännische Leiter Lukas Crepaz, Festspielpräsidentin Kristina Hammer und Intendant Markus Hinterhäuser (v.l.n.r.)
Salzburger Festspiele/Peter Rigaud
Das Salzburger Festspiel-Direktorium: Der Kaufmännische Leiter Lukas Crepaz, Festspielpräsidentin Kristina Hammer und Intendant Markus Hinterhäuser (v.l.n.r.)

Anlass dürfte das Arbeitsklima innerhalb des Direktoriums gewesen sein, das zuletzt nicht immer das beste war. Als Entmachtung will man das allerdings nicht werten: „Wir freuen uns sehr, dass wir heute auch eine Evaluierung der Geschäftsordnung vorgenommen haben, die wir immer abgesprochen haben, dass sie nach einem Jahr stattfinden wird“, sagte Präsidentin Hammer nach der Sitzung.

Hoffen „auf keine weiteren persönlichen Befindlichkeiten“

Der aktuelle Kuratoriums-Vorsitzende, der Salzburger Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP), sagte: „Auf Grund der Erfahrungen des abgelaufenen Jahres kommt die Betreuung der Presse wieder von der Präsidentschaft hin zum Intendanten.“ Diese Änderung sei „sehr amikal innerhalb des Direktoriums akzeptiert worden. Ich glaube, es geht dem Direktorium hauptsächlich oder ausschließlich nur um die Festspiele – und das ist das Wichtige.“ Er hoffe auf „keine weiteren persönlichen Befindlichkeiten“, so Preuner.

Andere Sitzungsteilnehmer wollten das Ergebnis am Dienstag nicht kommentieren, die Stimmung war sichtlich angespannt.

Neuverteilung der Kompetenzen im Festspiel-Direktorium

Crepaz verantwortet Großprojekt

Die Zuständigkeiten von Lukas Crepaz als kaufmännischem Leiter der Festspiele ändern sich nicht. Er hat derzeit auch mit dem Großprojekt „Festspielbezirk 2030“ zu tun: Dabei sollen Werkstätten und andere Räumlichkeiten für die Festspiele im Mönchsberg hinter dem derzeitigen Großen Festspielhaus entstehen. Hier sei man gerade in der „Zielplanungsphase“, hieß am Dienstag im Kuratorium. Im Herbst seien dafür auch Probebohrungen in dem Stadtberg angesetzt. Für die Erweiterung der Festspielhäuser im Berg soll es auch einen eigenen Zufahrtstunnel geben.

Das Interesse des Publikums am heurigen Sommerfestival sei jedenfalls groß, berichtete Präsidentin Hammer: Die Kartenbestellungen würden derzeit um 15 Prozent über dem Vorjahr liegen: „Zuwächse gab es bei allen Kundengruppen, insbesondere ein deutliches Plus bei Neukunden, internationalen und Stammkunden.“ Damit sei das Festival auch über dem Vor-Pandemie-Niveau.