Das Paracelsusbad bekommt einen Nachbarn: Auf knapp 2.000 Quadratmetern baut die Universität Mozarteum bis zum Jahr 2025 einen weiteren Hochschul-Standort und will damit auch für die Zukunft vorsorgen. Dabei geht es zum Beispiel um ein Forschungslabor sowie um die Vernetzung von Kunst und digitalen Medien.
„Wir wollen die Zukunft des 21. Jahrhunderts aus der Kunst heraus mitgestalten und scheuen uns daher nicht, auch mit digitalen Medien zu arbeiten. Das heißt keineswegs, dass das Andere, das Analoge weniger wert ist – überhaupt nicht. Aber es gilt, beides miteinander zu verbinden“, sagt Elisabeth Gutjahr Rektorin der Universität Mozarteum.
Selbe Architekten wie beim Paracelsusbad
Universität am Kurgarten nennt sich der neue Standort – das Uni-Gebäude gesellt sich zwischen Schloss Mirabell und Paracelsusbad. Die Architekten sind dieselben wie beim großen Nachbarn. Indem die beiden Gebäude optische Gemeinsamkeiten haben, soll sich das neue Uni-Gebäude auch möglichst gut in den Kurgarten einfügen, sagt Architekt Alfred Berger.
„Das Gebäude des Paracelsusbades ist quasi ein Fünfeck, ebenso wird das neue Haus des Mozarteums ein Fünfeck sein. Und das zweite ist die Materialität – beide Häuser haben eine Fassade aus Keramik. Und die dritte Gemeinsamkeit ist die Farbigkeit – beide Häuser bewegen sich in diesen hellen Tönen.“
Hochwertiges Grundstück für neuen Uni-Standort
Die Stadt Salzburg hat für den neuen Universitätsstandort eines ihrer hochwertigsten Grundstücke angeboten. Seit 2019 ist man das alleinstehende neue Paracelsusbad gewohnt – in den kommenden Jahren wird nun der fünftstöckige Nachbar realisiert – die Sorge, dass das neue Gebäude Teile des Bades verdecken könnte, gebe es nicht, betont Salzburgs Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP).
„Im Gesamtplan war immer schon vorgesehen, dass wir, wenn wir das Paracelsus Bad neu errichten, dass das Architekturbüro mit dem Bau des Kurhauses auch den Auftrag bekommt, das Areal mit einem weiteren Gebäude zu versehen, weil Kurhaus und Paracelsusbad doch sehr dominant sind. Und das ganze Ensemble sollte nicht Richtung Schwarzstraße quasi komplett wegbrechen“, sagt Preuner.
Architekt: „Ensemble verkörpert Urbanität“
"Wir sind hier ja nicht am Land, wo man viel Platz zu verschenken hat. Gerade in der Salzburger Innenstadt sieht man, dass diese ganzen Barock- und Renaissance-Palais auch sehr eng zusammen stehen. Und dort kann man auch keine Totale anschauen, sondern man sieht einmal diese und einmal jene Fassade. Und genau das ist für mich Urbanität, ergänzt Architekt Alfred Berger.
22 Millionen kostet der neue Standort – den Großteil davon übernimmt mit 15 Millionen der Bund. „Wir erwarten uns hier wichtige Impulse für Forschung und Kunst. So hat zum Beispiel der Salzburger Bachchor hier endlich eine Heimat gefunden hat“, sagte Bildungsminister Martin Polaschek, der am Montag ebenfalls zur Grundsteinlegung nach Salzburg gekommen war.
Eröffnung für Herbst 2025 geplant
Nach zwei Jahren Bauzeit ist die Eröffnung des neuen Uni-Gebäudes für Herbst 2025 geplant.
Mozarteum: Neues Haus im Kurgarten
Die Universität Mozarteum erhält im Kurgarten ein zusätzliches Gebäude. Am Montag war dazu symbolische Grundsteinlegung.