Wilfried Haslauer bei Pressekonferenz
APA/HERBERT NEUBAUER
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Politik

LH-Rüge an Salzburg AG: Opposition übt Kritik

Heftige Kritik der Oppositionsparteien hagelt es auf die Aufforderung von LH Wilfried Haslauer (ÖVP) an die Vorstände der Salzburg AG. Haslauer hatte diese ja in ungewöhnlich harschem Ton aufgefordert, die vergangenen Strompreiserhöhungen unverzüglich klarzustellen.

Als „vollkommen unglaubwürdig“ kritisiert Salzburgs FPÖ-Landeschefin Marlene Svacek den Landeshauptmann. Den Erhöhungen habe Salzburg AG-Aufsichtsratschef Wilfried Haslauer zugestimmt, ohne mit der Wimper zu zucken.

Jetzt, wo der große Energie-Coup des Verbundes ans Tageslicht komme, sei plötzlich alles anders. Svazek bezieht sich auf ein Urteil des Wiener Handelsgerichtes, das vergangene Woche die Strompreiserhöhung des Verbundes gekippt hat.

SP-Chef: „Ein billiges Spiel des Landeshauptmanns“

Auch die Sozialdemokraten lassen kein gutes Haar an Haslauers aktuelle Rüge an den Salzburg-AG-Vorstand. Es sei ein billiges Spiel, den Schwarzen Peter jetzt dem neuen Salzburg AG-Vorstandsvorsitzenden Michael Baminger zuzuschieben, wo er doch zuvor selbst die Strompreiserhöhungen abgesegnet habe, sagt Parteichef David Egger.

Auch vom Koalitionspartner kommt Kritik. NEOS-Landessprecherin Andrea Klambauer bezeichnet es fast schon als Armutszeugnis, dass Haslauer erst auf Druck der Arbeiterkammer endlich Worte dazu gefunden habe.

Grüner Regierungspartner zurückhaltender

Etwas zurückhaltender gibt sich dazu der grüne Regierungspartner: Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold fordert einen transparenten Strompreis und die Weitergabe der gesunkenen Börsenpreise an die Stromkunden. Landeshauptmann Wilfried Haslauer hat sein Machtwort von Sonntag damit erklärt, dass sich die Situation durch das Verbund-Urteil und die Börsensituation geändert habe.

Die Salzburger Arbeiterkammer will am Montag ein Rechtsgutachten des Innsbrucker Universitätsprofessors Alexander Schopper präsentieren, das die Rechtmäßigkeit der Erhöhungen geprüft hat.