IHS-Chef Martin Kocher
APA/HERBERT PFARRHOFER
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Politik

Breite Kritik an Kocher-Vorstoß

Weniger Sozialleistungen für weniger Arbeit – Dieser Vorstoß von Arbeitsminister Martin Kocher (ÖVP) sorgt auch im Land Salzburg für heftige Kritik nicht nur der Arbeiterkammer und der Freiheitlichen. Auch Landtagspräsidentin Brigitta Pallauf (ÖVP) bezeichnet die Vorschläge als völlig indiskutabel.

Pallauf ist ÖVP-Frauenchefin in Salzburg und schreibt in einer ersten Reaktion, es komme nicht in Frage, dass Frauen neben der Erziehungs- und Pflegearbeit benachteiligt werden. Die Politikerin verlangt außerdem eine unmissverständliche Klarstellung des Arbeitsministers.

AK-Präsident: „Falscher Weg“

Vollzeitarbeit müsse zwar attraktiver gestaltet werden, die Sozialleistungen für Teilzeitarbeit zu kürzen, das sei aber falsch, kritisiert auch Salzburgs Arbeiterkammerpräsident Peter Eder. „Wenn der Minister Kocher glaubt, dass zuviele Menschen in Teilzeit sind, dann sollte er sich ansehen was die Gründe sind. Wir haben noch immer keine Ganztagsschulen und wir haben mittlerweile das Problem der Pflege. Das sind die Probleme, die die Menschen in diesem Land haben. Wenn man ihnen dann ausrichtet, man will Sozialleistungen streichen, ist das sicher der falsche Weg“, sagt Eder.

Svazek: „Absolute Frechheit“

Kritik am ÖVP-Vorschlag kommt auch von der Salzburger FPÖ-Chefin Marlene Swazek: „Es ist eine absolute Frechheit was der ÖVP-Minister aus Salzburg da fordert, zumal viele Frauen, die Teilzeit arbeiten, das deshalb tun weil sie sich um unsere Kinder kümmern. Da Sozialleistungen streichen zu wollen ist absolut grotesk“, sagt Svazek. Man solle Mütter stattdessen bei der Kinderbetreuung finanziell unterstützen, fordern die Salzburger Freiheitlichen.