Er wolle keinen „Spießrutenlauf“ um seinen Namen und seinen Ruf – so steht es im Brief des ÖVP-Bürgermeisters Günter Steiner an seine Gemeindebürger. In einem parteiinternen Gespräch sei ihm mitgeteilt worden, die Partei wolle nicht mehr mit ihm als Spitzenkandidat bei der Wahl 2024 antreten.
Andeutungen, Vermutungen, Spekulationen
In einem „gewissen Kreis“, so schreibt er ohne nähere Angaben, sei ihm deutlich gemacht worden, er stehe der Entwicklung der Gemeinde „im Wege“. Einige Hollersbacher fragen sich, ob Steiner damit von Grundstücksspekulanten und Projektentwicklern unter Druck gesetzt worden sein könnte.
Steiner ruft zu „Wachsamkeit“ auf
Der Bürgermeister selbst wollte auf ORF-Anfrage kein Interview dazu geben, ruft aber dennoch zur Wachsamkeit in der Gemeinde auf. Hollerbach sei mehr als ein Geschäftsmodell, nun müsse sich der Ort neu aufstellen. In Hollerbach sorgte in der Vergangenheit vor allem die Zweitwohnsitzdebatte für heftige Konflikte. Von der Salzburger ÖVP heißt es dazu offiziell, man mische sich nicht in die Angelegenheiten auf Gemeindeebene ein.
Noch kein möglicher Nachfolger nominiert
Steiner wurde 2019 wegen Amtsmissbrauches verurteilt. Er habe den Bau von zwei Wohnhäusern trotz fehlender Flächenwidmungen bewilligt, hieß es damals. Darauf folgte ein längerer Krankenstand 2020. Bis zur nächsten Wahl werde er sein Amt noch ausüben. Arbeit für seine Partei schließt er aber aus. Einen Nachfolger für die Kandidatur zur Wahl 2024 nannte die ÖVP bisher nicht.