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Steirer teils „ausgesperrt“ – emotionale Reaktionen

Der teilweise Behandlungsstopp für Steirer im Krankenhaus Tamsweg (Lungau) schlägt hohe Wellen. Die Landespolitik der Steiermark protestiert, in Salzburg schießt sich die Opposition auf die Gesundheitspolitik ein. Die Landesklinik verschiebt ja wegen Personalmangels einige internistische Behandlungen steirischer Patienten.

Die Salzburger SPÖ attestiert am Donnerstag in einer schriftlichen Stellungnahme eine „endgültige ÖVP-Bankrotterklärung“ im Gesundheitswesen. Jahrelang habe Gesundheitslandesrat Christian Stöckl die Spitäler kaputtgespart und den zunehmenden Pflege- und Ärztemangel untätig zur Kenntnis genommen, kritisiert SPÖ-Landesparteivorsitzender David Egger. Er fordert die sofortige Rücknahme der Maßnahme.

Neos: „Gesundheitspolitik gescheitert“

Auch der Gesundheitssprecher von ÖVP-Koalitionspartner NEOS, Sebastian Huber kritisiert wörtlich „das Aussortieren von Patienten nach Bundeslandzugehörigkeit“ und ortet darin eine gescheiterte Gesundheitspolitik.

Stöckl: „Müssen Versorgungsauftrag erfüllen“

Gesundheitslandesrat Christian Stöckl (ÖVP) war auf ORF-Anfrage am Donnerstag nicht für ein Interview erreichbar. Schriftlich teilt er aber mit, dass er aufgrund des allgemeinen Personalmangels die Geschäftsführung angewiesen habe den gesetzlich verankerten Versorgungsauftrag sicherzustellen. Daher werden die Salzburger bei planbaren prioritär behandelt, während eben die Termine von Patienten aus anderen Bundesländern teils verschoben werden müssten. Die Akutversorgung bleibe jedenfalls gewährleistet, so Stöckl.

KH: „Personal vor Überlastung schützen“

Der Sprecher der Salzburger Landeskliniken bittet am Donnerstag neuerlich um Verständnis. „Unser Personal arbeitet dort am Anschlag. Wir sind immer gerne bereit, Patientinnen und Patienten aus anderen Bundesländern zu versorgen, wenn es möglich ist. Aktuell müssen wir aber aufgrund der angespannten Lage um Verständnis dafür bitten, dass wir uns im internistischen Bereich in Tamsweg auf unseren Kernauftrag konzentrieren: Die Versorgung der Bevölkerung im Bezirk Tamsweg. Und natürlich müssen wir auch unser Personal vor Überlastung schützen“, so Fürweger.