Für die geplante Salzburger Regionalstadtbahn S-LINK hat das Planungsteam nun den genauen Trassenverlauf im Bereich der Altstadt festgelegt – ausgewählt aus 14 Varianten. Die Bahn wird vom Hauptbahnhof bis zur Akademiestraße  vollständig unterirdisch geführt.
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Gegner: S-Link „kostet viel und bringt wenig“

Die Initiative „Stopp U-Bahn“ hat am Mittwoch ihre Kritik an der geplanten unterirdischen Regionalbahn durch die Stadt Salzburg präzisiert. Der S-Link koste viel und bringe wenig. Mit dem Geld könne der öffentliche Nahverkehr in der Stadt anderweitig verbessert werden.

Zwischen 1,9 und 2,8 Milliarden Euro soll der Bau der S-Link-Lokalbahnverlängerung unter der Salzburger Altstadt kosten. Doch mit diesem Geld würden nur Verbesserungen für Pendler aus den Richtungen Oberndorf und Hallein – also aus Norden oder Süden erreicht, kritisiert die Initiative „Stopp U-Bahn“.

„Mehrheit der Pendler hat nichts vom S-Link“

„Was nicht erschlossen ist und wo eigentlich die Mehrheit der Pendlerinnen und Pendler herkommen – nämlich aus Richtung Mattsee, Mondsee, St. Gilgen oder aus Richtung Wals –, die haben vom S-Link mehr oder weniger überhaupt nichts“, sagt Wilfried Rogler von „Stopp U-Bahn“.

Stattdessen brauche es oberirdische Schienenverbindungen in diese Richtung, fordern die Aktivisten, dazu noch einen Ausbau der bestehenden öffentlichen Nahverkehrsmittel. Denn sie fürchten, dass mit dem S-Link die Bus-Verbindungen in der Stadt ausgedünnt werden könnten.

S-Link koste viel und bringe wenig, sagen Gegner

S-Link-Planer sehen „starkes Rückgrat“ für Nahverkehr

Doch dass eine verbesserte Nord-Süd-Verbindung den Pendlern aus anderen Richtungen nichts bringe, stimme so nicht, erwidert Stefan Knittel, Geschäftsführer der S-Link-Projektgesellschaft. Der S-Link sei nötig, um Kapazitäten für andere Öffis zu haben: „Wenn wir dieses starke Rückgrat mit der Nord-Süd-Achse, mit der Stammstrecke, dem S-Link haben, dann können alle anderen Strecken und Verknüpfungen auf diesen Fahrplan abgestimmt werden. Das bringt eine unglaubliche Qualität rundherum.“ Denn durch weniger Busse in Nord-Süd-Richtung zum Beispiel auf der dicht befahrenen Staatsbrücke werde Platz für andere Verbindungen geschaffen.

Gegner wollen Parteienstellung in Verfahren

Die Gegner wollen aber auch mehr Detailinformationen zu den Planungen. Deshalb will „Stopp U-Bahn“ mit seinen aktuell zehn bis 15 Aktivisten eine Parteienstellung im anstehenden Umweltverträglichkeits-Prüfverfahren erreichen – also am Verfahren beteiligt zu werden: „Wir müssen das dann innerhalb von sechs Wochen erreichen, dass das 200 Wahlberechtigte aus Salzburg unterschreiben, dann werden wir höchstwahrscheinlich Parteienstellung bekommen“, sagt Rogler. „Dann diskutieren wir natürlich auch eine Volksbefragung und so weiter.“

Unternehmer in Geschäftszeile wollen Klarheit

Und auch die Geschäftsleute der Zeile an der Rainerstraße, die für den S-Link-Bau abgerissen werden soll, unterstützen die Gegner. Sie stört vor allem die Unsicherheit, sagt zum Beispiel die Unternehmerin Theresa Taudes: „Man muss natürlich planen und sich eventuell frühzeitig nach einem neuen Geschäftslokal umsehen, was natürlich aufwendig ist, mit Kosten verbunden ist und lange dauert. Da wäre natürlich eine genauere Information, wie’s weitergeht, sehr wichtig.“

Die Verhandlungen mit den Eigentümern der Geschäftszeile laufen gerade, heißt es dazu von der S-Link-Projektgesellschaft. Es sei ihr ein Anliegen, hier möglichst rasch Klarheit zu schaffen, betont sie.