Abendsonne am Mozartplatz in der Salzburger Altstadt
ORF.at/Georg Hummer
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Politik

Kleine Baumgruppen für Waag- und Mozartplatz

Mit der Umgestaltung des Waag- und Mozartplatzes in der Salzburger Altstadt erhalten zwei wichtige Plätze ein neues Gesicht. Aus einem Wettbewerb für die Neugestaltung ist das deutsche Architektenbüro Lohrer und Hochrein als Sieger hervorgegangen. Die beiden Plätze sollen vor allem grüner werden.

Am Dienstag wurde das Siegerprojekt des Architektenwettbewerbs vorgestellt. Die Begrünung der beiden Altstadtplätze ist oberstes Ziel und zugleich auch ein ehrgeiziges Ziel, denn sowohl der Waagplatz als auch der Mozartplatz zeichnen sich durch eine besondere historische und baukulturelle Bedeutung aus. Bei der Neugestaltung müssen viele Punkte berücksichtigt werden, darunter Altstadtschutz, Weltkulturerbe, der Umstand, dass die beiden Plätze vielfältig genutzt werden, auch der Verkehr über die beiden Altstadtplätze und mögliche archäologische Funde bei Grabungsarbeiten müssen berücksichtigt werden.

Plätze sollen durch kleine Baumgruppen grüner werden

Durch mehrere kleine Baumgruppen sollen Waag- und Mozartplatz klimafit werden. Das deutsche Siegerprojekt spielt dabei auch an den kühlenden Effekt von Bäumen an heißen Sommertagen an. In den Boden der Plätze sollen beispielsweise intarsienartige Felder eingelegt werden. Warum man sogenannte Klimabäume in die Pläne einarbeitet, aber dann nur einige kleine Baumgruppen pflanzt, rechtfertigt Architekt Axel Lohrer mit dem vorhandenen Platz: „Der Baum muss überleben und braucht Tiefe. Wenn wir viele Bäume einplanen würden, dann heißt das, dass über Jahre hinweg am Mozartplatz gegraben wird und viele wertvolle Sachen im Boden zerstört werden.“

Siegerprojekt Umgestaltung Waag- und Mozartplatz
lohrer.hochrein landschaftsarchitekten
Mit kleinen Baumgruppen will das deutsche Landschaftsarchitektenbüro Mozartplatz und Umgebung grüner gestalten

Klimafitte Platzgestaltung als neues Kriterium

Architektur und Baukultur zählen zu den wesentlichen Bewertungskriterien im Architekturwettebewerb – bei der aktuellen Ausschreibung wurde mit dem Anspruch einer klimafitten Platzgestaltung erstmals eine dritte Kategorie zur Bewertung eingeführt.

Die teilnehmenden Architektinnen und Architekten waren dabei angehalten, Themen wie Begrünung, Beschattung, Entsiegelung von Flächen, Brunnen, Trinkwasserspender, den Einsatz von klimafreundlichen Baustoffen und dergleichen mitzuplanen. „Dem Siegerprojekt ist es gelungen, die historischen Besonderheiten der Plätze mit den gegenwärtigen Herausforderungen – Klimawandelanpassung, Verkehrsberuhigung und vieles mehr – in Einklang zu bringen“, sagt Baustadträtin Anna Schiester (Grüne).

Baubeginn am Waagplatz im Herbst 2024

Baubeginn am Waagplatz ist für Herbst 2024 geplant. Allein die Neugestaltung dieses Platzes wird rund 2,3 Millionen Euro kosten. Nächste Standorte sind anschließend Mozartplatz und Kaigasse, die ein neues Gesicht bekommen sollen. Die Gesamtfertigstellung ist für 2027 angesetzt.