Der Anästhesist, Intensivmediziner und Psychiater Peter Nagele (51) ist in den USA zum Mitglied der American Association for the Advancement of Science (AAAS) gewählt worden – eines Olymps des Wissenschaftsbetriebes. Der Salzburger leitete bis 2022 die Intensivmedizin an der Uni-Klinik von Chicago.
privat
privat
Wissenschaft

USA: Hohe Ehren für Intensivmediziner Nagele

Der Anästhesist, Intensivmediziner und Neuropsychiater Peter Nagele ist in den USA zum Mitglied der American Association for the Advancement of Science (AAAS) gewählt worden – eines Olymps des Wissenschaftsbetriebes. Der Salzburger leitete seit 2018 die Intensivmedizin an der Uni-Klinik von Chicago (Staat Illinois).

2022 gab Nagele die Führungsfunktion ab, um sich an der Med-Uni der Millionenstadt am Südwestufer des Lake Michigan neben der ärztlichen Klinikarbeit verstärkt der Grundlagenforschung zu widmen. Für die Resultate dieser Kombination mit der Praxis wird er nun geehrt.

Wie die renommierte Forschungsvereinigung AAAS am Dienstag in der Bundeshauptstadt Washington DC mitteilte, wird der 51-jährige Facharzt für seine „herausragenden Beiträge zur neuropsychiatrischen Pharmakologie“ geehrt.

In guter Gesellschaft mit Physiker Zeilinger

Die AAAS ist die weltweit größte wissenschaftliche Gesellschaft, die u.a. das Fachjournal „Science“ herausgibt, würdigt seit 1874 alljährlich mit der Wahl der Fellows Wissenschafter, Ingenieure und Innovatoren für ihre Leistungen in Forschung, Lehre, Industrie sowie Wissenschaftsvermittlung. Aus Österreich wurde diese Ehre u.a. dem Physiker Anton Zeilinger, dem Molekularbiologen Josef Penninger, der Wissenschaftsforscherin Helga Nowotny oder dem Informatiker Thomas Henzinger zuteil.

Der Anästhesist, Intensivmediziner und Psychiater Peter Nagele (51) ist in den USA zum Mitglied der American Association for the Advancement of Science (AAAS) gewählt worden – eines Olymps des Wissenschaftsbetriebes. Der Salzburger leitete bis 2022 die Intensivmedizin an der Uni-Klinik von Chicago.
privat
Der Salzburger hat leicht lachen angesichts seiner steilen Karriere

Lachgas als Mittel gegen Depression erforscht

Die US-Forschungsvereinigung zeichnet Nagele „insbesondere für seine Arbeiten über den Nutzen von Lachgas bei der Behandlung von behandlungsresistenter Depression“ aus. Seine „bahnbrechende Entdeckung“, dass Lachgas eine schnelle und wirksame Behandlung für ansonsten behandlungsresistente Depressionen darstelle, habe ein neues Forschungsgebiet eröffnet, das Millionen von Patienten, die an einer der schwersten Formen der Depression leiden, helfen könnte.

Über St. Louis und Wien nach Chicago

Der gebürtige Oberösterreicher Nagele wuchs in Salzburg auf, war hier beim Roten Kreuz in der Stadt lange als ehrenamtlicher
Rettungssanitäter tätig und studierte Medizin in Innsbruck. Mit einem Erwin Schrödinger-Stipendium ging er 2000 für zwei Jahre an die Washington University in St. Louis (US-Bundesstaat Missouri), wohin er nach Abschluss seiner Facharztausbildung für Anästhesiologie und Intensivmedizin am Wiener AKH wieder zurückkehrte. Dort war er Associate Professor für Anästhesie und Genetik und leitete die Trauma-Anästhesie, ehe er im März 2018 Chef der Anästhesiologie und Intensivmedizin an der Uni Chicago wurde.

Vielfach ausgezeichneter Experte

Nagele ist ehemaliger Präsident des österreichischen Forschernetzwerks ASCINA. Er wurde u.a. mit dem Otto-Kraupp-Preis für die beste medizinische Habilitation in Österreich (2006), dem Billroth-Preis der Wiener Ärztekammer (2011), dem Presidential Scholar Award der American Society of Anesthesiology (2012), dem „Ziskind-Somerfeld Research Award“ der US-Society of Biological Psychiatry (2016) und dem Österreichischen Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst (2021) ausgezeichnet.