Der Wasserschaden im denkmalgeschützten Schloss Mirabell ist immens, laut Anklage 170.000 Euro. Mehrere Stockwerke sind betroffen. Bei einem Waschbecken im ersten Stock lief im April 2022 von Freitag bis Montag der Wasserhahn. Das Wasser lief bis ins Erdgeschoß.
Eine 41 Jahre alte Türkin soll die Täterin sein. Sie ist laut Staatsanwaltschaft die Einzige, die zu dieser Zeit mit einer elektronischen Schlüsselkarte die Türen der drei betroffenen Büros im ersten Stock geöffnet hat. Ein technisches Gebrechen wird ausgeschlossen.
Probevertrag wurde nicht verlängert
Zehn Jahre war die Angeklagte schon Putzfrau, bevor sie ins Schloss Mirabell wechselte, zehn Jahre zur vollsten Zufriedenheit, sagte die Verteidigerin. Es gebe kein Motiv, keinen Grund, das Wasser absichtlich aufzudrehen und ein Wochenende lang laufen zu lassen. Die Anklage hingegen sieht sehr wohl ein Motiv: nämlich, dass ihr Probevertrag nicht verlängert wurde.
Ein Urteil wird am Dienstag nicht gesprochen. Denn die zuständige Richterin lässt ein Installateursgutachten einholen, um zu klären, wann das Wasser zu rinnen begonnen hat und ob das wirklich zur Dienstzeit der Angeklagten war oder nicht.
Prozess nach Wasserschaden im Schloss Mirabell
Renovierung im Gang
Im Schloss Mirabell sind die Renovierungsarbeiten jedenfalls im Gange. Das betreffende Waschbecken ist abmontiert, Zimmerer verlegen dort im ersten Stock wieder Holzböden, in Erdgeschoß darunter stehen große Gerüste, um den Wasserschaden an Wänden und Decken reparieren zu können.
„Wir sind sehr froh, dass wir jetzt in der Zielgeraden angekommen sind. Wir mussten uns ja mit dem Bundesdenkmalamt eng abstimmen. Die Decke muss entsprechend geschichtet sein, wie das historisch war“, schilderte Karl Schupfer, Sprecher der Stadt Salzburg. „Die Gesimse müssen händisch gezogen werden – auch wie das historisch vorgesehen war. Der Raum wird voraussichtlich Mitte März wieder zur Verfügung stehen. Da beginnt auch die Ausgabe der Wahlkarten für die Landtagswahl.“