Von Senecura betriebenes Seniorenheim in Salzburg Lehen von außen
ORF
ORF
Chronik

Senecura-Pflegeheim: Deutlich weniger Bewohner

Im skandalumwitterten Senecura-Pflegeheim in Salzburg-Lehen scheint Ruhe einzukehren. Dem Land zufolge wurde die Anzahl der Bewohner – wie angekündigt – deutlich reduziert, und zwar von knapp 70 auf aktuell 47. Die neu bestellte Heimleitung mache ihre Arbeit gut, heißt es.

Die strengen Kontrollen der Heimaufsicht würden aber bis auf Weiteres fortgeführt. Nachdem die Volksanwaltschaft im Jahr 2022 massive Missstände aufgezeigt hatte, sei die Zahl der Bewohner mittlerweile sogar niedriger als angestrebt, heißt es aus dem Büro der zuständigen Landeshauptmann-Stellvertreterin Martina Berthold (Grüne).

Insgesamt wohnen derzeit 47 Seniorinnen und Senioren im Haus in Lehen. 21 frühere Bewohner sind umgezogen – zwei von ihnen in private Seniorenhäuser, die Übrigen in öffentliche Einrichtungen der Stadt.

Unangekündigte Überprüfungen bleiben

Damit die Betreuungsqualität im Haus im Lehen gewährleistet ist, bleiben die strengen Kontrollen der Heimaufsicht aufrecht – alle zwei Wochen wird das Heim unangekündigt überprüft. Der Endbericht der von Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP) geforderten internen Revision ist noch ausständig. Wann er vorliegen wird, ist nicht bekannt.

Unterdessen laufen weiter strafrechtliche Ermittlungen gegen 16 Verantwortliche des Pflegeheims wegen des Verdachts des Quälens und Vernachlässigens wehrloser Personen und wegen Körperverletzung. Gegen Politiker wird nicht ermittelt. Als Folge des Pflegeskandals war der damals ressortzuständige Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn (Grüne) zurückgetreten.