Nahversorger St. Jakob am Thurn
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Politik

Land verlängert Nahversorgerförderung

Um das Greißlersterben zu bremsen, hat das Land Salzburg innerhalb von 30 Jahren bereits 7,7 Millionen Euro Nahversorgerförderung ausgeschüttet. Jetzt soll dieses Modell verlängert werden, auch wenn sehr kleine Läden dabei leer ausgehen.

Seit 1906 gibt es in Sankt Jakob am Thurn in der Gemeinde Puch (Tennengau) einen Kramerladen, den Elke Ellinger seit 25 Jahren führt. Allerdings nur im Nebenjob, denn zum Überleben reichen die Einnahmen heute nicht mehr aus. Seit zehn Jahren erhält Ellinger keine Nahversorgerförderung des Landes mehr.

„Am Anfang, wie ich das Geschäft übernommen habe und noch mehr Bedarf war, da habe ich die Nahversorgerförderung bekommen. Es hat sich aber im Lauf der Jahre die Bevölkerungsstruktur gewandelt. Es sind viele Leute, die auswärts arbeiten, weil es bei uns heroben keine Arbeitsplätze gibt. Aus dem Grund habe ich natürlich das Angebot einschränken müssen“ sagt Ellinger.

Vollsortiment ist Voraussetzung für Förderung

Ein vollständiges Lebensmittelsortiment ist aber Voraussetzung für die Förderung des Landes und für sehr kleine Händler eher ein Problem als höchstens vier Millionen Euro Jahresumsatz oder eine maximale Verkaufsfläche von 600 Quadratmetern.

Der neu gebaute Lebensmittelmarkt an der Landesstraße in Puch erfüllt alle Kriterien für die Förderung: „Wenn man sich selbstständig macht, ist man froh, dass man jeden Groschen irgendwoher bekommt. Bei den Banken bekommt man nicht mehr so leicht Geld und dann ist es gut, wenn man eine Förderung hat, auf die man sich verlassen kann“, sagt Spar-Kaufmann Georg Reichl.

Land verlängert Nahversorgerförderung

Konstante Nahversorgerzahl als Erfolgsnachweis

Auch künftig sollen nur Läden mit Vollsortiment gefördert werden, sagt Wirtschaftsreferent und Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP): „Natürlich sind auch Teilsortimente wichtig, aber die Frage ist, ob die gefördert werden sollen und wir sehen, dass die Anzahl der Nahversorger konstant bleibt. Auch das ist ein Nachweis für die Richtigkeit der Fördermaßnahme. Die Zielrichtung der Förderung sind Nahversorger mit Vollsortiment“, so Haslauer.

Elke Ellinger will auch ohne Förderung nicht aufgeben und ihren Dorfladen für die Einheimischen in St. Jakob weiterführen.

Höflmaier (WKO) zur Nahversorger-Förderung

Johann Höflmaier ist in der Salzburger Wirtschaftskammer für den Handel zuständig. Er spricht über die Nahversorger-Förderung und deren Fortsetzung.