Das Salzburg Museum spricht von einem archäologischen Sensationsfund. Die antiken Wertgegenstände waren schon im Frühjahr 2021 aufgetaucht, am Montag wurden die Funde offiziell präsentiert.
„Vergleichbar mit Schnabelkanne“
Ein keltischer Halsreifen aus Gold, ein goldener Armreif und vier Goldringe, dazu mehrere Silbermünzen: Historiker und Archäologen sprechen heute Vormittag von einem außerordentlich bedeutenden Fund, vergleichbar mit der 1932 gefundenen Halleiner Schnabelkanne (Tennengau) und dem 1838 entdeckten Helm vom Pass Lueg (Pongau/Tennengau) aus der Bronzezeit.
Fundort geheim gehalten
Über die genauen Umstände des Fundes wurde Stillschweigen vereinbart, ebenso über den finanziellen Wert. Die Finder wollen nicht an die Öffentlichkeit gehen, ebenso wird der Fundort geheim gehalten, um keine Hobbyschatzsucher anzulocken.
Salzburg-Museum-Direktor Martin Hochleitner sagt: „Es ist üblich, dass man Stillschweigen über den Ankaufspreis vereinbart. Der besondere Wert ist, dass die Stücke in einem Museum der öffentlichen Hand sind – Teil unseres Kulturerbes also.“
Schatz zufällig gefunden und von Profis ausgegraben
Mitgeteilt wurde am Dienstag nur, dass der keltische Schatz bei Arbeiten im Wald zufällig gefunden wurde, ausgegraben wurde er schließlich von Profiarchäologen des Bundesdenkmalamtes, schildert der Sachverständige des Bundesdenkmalamtes, Peter Höglinger:
„Es ist erfreulich, dass es nicht die Finder selber ausgegraben haben. Sie haben zum Glück die Sachverständigen benachrichtigt. Das ist sehr selten, dass ein Depotfund regulär unter kontrollierten Bedingungen ausgegraben wird.“

Da in Österreich derartige Funde jeweils zur Hälfte dem Finder und dem Grundeigentümer gehören, mussten die Wertgegenstände erst erworben werden – gekauft hat sie der Salzburger Museumsverein mit Spenden. Jetzt werden sie zunächst eine Woche lang im Salzburg Museum gezeigt und dann von Historikern eingehend untersucht.
Versteck oder Opfergabe?
Noch weiß man wenig über die Objekte und deren mögliche Bedeutung. Deshalb ist die Dokumentation des Fundorts so wichtig. Das helfe bei der Einordnung und Interpretation des Fundes, sagte Wendling.
Möglicherweise wurden Schmuck und Münzen vergraben, um sie in einer Zeit der politischen und sozialen Krisen zu verstecken. Es könnte aber auch einen kultischen Hintergrund geben, der Fund eine Opfergabe an die Götter gewesen sein, mutmaßte der Archäologe. Antworten auf solche Fragen könne erst eine wissenschaftliche Befassung mit dem Fund ergeben.
„Sensationsfund“ aus Keltenzeit in Neumarkt
In Neumarkt am Wallersee (Flachgau) ist ein Goldschatz aus der Keltenzeit gefunden worden. Es handelt sich um goldenen Schmuck und Silbermünzen aus dem ersten Jahrhundert vor Christus.