Wohnung, Miete, Immobilien
ORF.at/Christian Öser
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Chronik

Mieter erhielten über 400.000 Euro zurück

Über 400.000 Euro hat der Mieterschutzverband in Salzburg für Mieter im vergangenen Jahr erstritten. Die Interventionen reichen von strittigen Positionen in Betriebskostenabrechnungen bis hin zu Vergleichen bei Kautionsrückzahlungen.

Besonders hohe Summen haben Verfahren gebracht, bei denen überprüft wurde, ob der Hauptmietzins angemessen ist. Denn wenn das nicht der Fall ist, bestehen Rückforderungsansprüche bis zu zehn Jahren, sagt die Obfrau des Mieterschutzverbandes Salzburg, Karin Edtbrustner.

Mieter werden mündiger

Aber auch insgesamt betrachtet sei 2022 ein besonders erfolgreiches Jahr im Sinne der Mieter gewesen. „Die Mieter sind auch sehr kritisch und mündig geworden im letzten Jahrzehnt. Sie hinterfragen ihre Abrechnungen, lassen diese auch überprüfen – insbesondere bei Betriebskostenabrechnungen“, sagt die Obfrau.

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Besonders Heizkostenabrechnungen werden derzeit streng von Mietern kontrolliert

Wobei insbesondere auch auf Heizkostenabrechnungen ein hohes Augenmerk liege: „Wegen der hohen Energiekosten und der vielen Medienberichte merken wir schon, dass die Mieter hier nachschauen und kontrollieren. Und auch zu uns kommen, und bitten, dass wir die Abrechnungen nachkontrollieren“, sagt Edtbrustner.

Rechtshilfefonds für sozial Bedürftige

Um sich von den Fachleuten vertreten zu lassen, schließt man entweder eine Mitgliedschaft beim Mieterschutzverband ab oder bezahlt eine einmalige Beratung. Seit dem Vorjahr gibt es erstmals einen Rechtshilfefonds der Stadt Salzburg für sozial bedürftige Mieterinnen und Mieter, dotiert mit 10.000 Euro.

„Das sind Personen, die aufgrund ihrer finanziellen Situation nicht in der Lage wären, eine qualifizierte Rechtsberatung oder -vertretung in Anspruch zu nehmen. Und hier haben wir diese Möglichkeit gemeinsam mit der Stadt Salzburg geschaffen, dass wir auch diese Menschen beraten und vertreten können“, sagt Edtbrustner. Und die Mieterschutzverband-Obfrau hofft, dass dieser Rechtshilfefonds auch für 2023 wieder gewährt wird.