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Wirtschaft

2022 brachte mehr Insolvenzen und höhere Schulden

Die Zahl der Insolvenzen ist in Salzburg 2022 angestiegen – wobei die Zahl der Firmenpleiten deutlich stärker zunahm, als die der Privatinsolvenzen. Aus der aktuellen Statistik des Alpenländischen Kreditorenverbands (AKV) geht außerdem hervor, dass auch die Höhe der Schulden steigt.

Die insolventen Salzburger Firmen waren im Vorjahr mit insgesamt fast 70 Millionen Euro verschuldet, die Privaten mit knapp 47 Millionen. Beide Werte liegen massiv über dem Jahr 2021 – bei den Firmen um fast zwei Drittel – rechnet der AKV vor. Und auch die absolute Zahl der Pleiten hat in beiden Bereichen zugenommen. Bei Privatinsolvenzen verzeichnet die Statistik ein Plus von 30 Prozent, bei Firmeninsolvenzen waren es sogar fast 70 Prozent mehr.

Nach Branchen treffen die meisten Insolvenzen Handel, Verkehr, Bau sowie Hotellerie und Gastronomie, wobei ausgerechnet der Tourismus der einzige Bereich der Top fünf ist, wo die Zahl der Pleiten sogar leicht sank.

Größter Konkurs mit 22 Millionen Euro

Der mit Abstand größte Konkurs 2022 betrifft die Eugendorfer Scalahaus Holzbau GmbH mit knapp 22 Mio. Euro Schulden – in deren Folge schlitterte dann auch die Musterpark GmbH, ebenfalls in Eugendorf (Flachgau), in die Insolvenz. Dort versucht man allerdings noch eine Sanierung.

Zu den größten Pleiten des Vorjahres gehört auch das Ende der Bergbahnen Gaißau-Hintersee mit immerhin 1,7 Millionen Euro Schulden. Von den zehn größten Salzburger Pleiten betreffen übrigens vier Privatpersonen, die verheerendste Miese machte dabei ein Halleiner, mit mehr als sechs Millionen Euro Schulden. Generell betreffen Privatinsolvenzen laut AKV-Statistik zum überwiegenden Teil Männer im berufsfähigen Alter zwischen 25 und 59. Im Durchschnitt stehen sie mit gut 130.000 Euro in der Kreide.