Landesgericht Salzburg
ORF.at/Georg Hummer
ORF.at/Georg Hummer
Gericht

Raubüberfälle: Jugendliche zum Teil geständig

Seit Dienstagvormittag muss sich eine Jugendbande am Salzburger Landesgericht unter anderem wegen zwölf Raubüberfällen verantworten. Angeklagt sind acht Burschen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren. Einige Delikte gaben die Jugendlichen gleich zu Prozessbeginn zu.

Die 40 Seiten umfassende Anklageschrift werde nun Tat für Tat abgehandelt, erklärte die Richterin am Dienstag. Aufgrund der Vielzahl an Angeklagten und vorgeworfenen Delikten müsse dieses Verfahren gut strukturiert geführt werden. Die Angeklagten – die meisten von ihnen bereits vorbestraft – zeigten sich teilweise geständig. Der Zusammenhalt der Gruppe scheint aus Sicht von Beobachtern zu bröckeln, manche der Burschen konnten sich beim Prozess nicht mehr an den Tathergang erinnern, den Erzählungen der Mitangeklagten glaubten sie oft nicht.

Ein Angeklagter möglicherweise untergetaucht

Vor Gericht erschienen am Dienstag nur sieben der acht Angeklagten. Der achte Jugendliche zeigte sich vorab zwar den Behörden gegenüber kooperativ, laut der Mutter des Burschen sei dieser aber mittlerweile in Ungarn untergetaucht. Sollte er auch in den kommenden zwei Tagen nicht auftauchen, wird ihn die Staatsanwaltschaft EU-weit zur Fahndung ausschreiben.

Insgesamt 30 Zeugen sollen in den kommenden Tagen zu den Vorwürfen und Taten befragt werden. Ein Urteil soll es frühestens am Donnerstag geben.

Lange Liste an Anklagepunkten

Die Anklage gegen die Jugendlichen ist lang. Auf 40 Seiten beschreibt die Staatsanwaltschaft was sie den acht Burschen vorwirft: zwölf Raubüberfälle – teils mit Waffeneinsatz, 13 Körperverletzungen, zehn Diebstähle sowie Nötigung, Erpressung und gefährliche Drohung. Zu den Opfern der Bande gehörten überwiegend gleichaltrige Jugendliche. Ihnen gegenüber hätten sich die Beschuldigten auch besonders gewalttätig verhalten. Erbeutet haben soll die Gruppe oft nur Kleingeld oder Gegenstände wie Schuhe und Kopfhörer.

Die Jugendlichen sollen die Taten zwischen April und Oktober in der Salzburger Innenstadt und auch bei Veranstaltungen wie dem Rupertikirtag und der Dult begangen haben. Bei einem Schuldspruch wegen schweren Raubes drohen den Jugendlichen bis zu siebeneinhalb Jahren Haft.