Der jüngst modernisierte Spar-Supermarkt in Mühlbach am Hochkönig ist derzeit der einzige Ort, wo man Klienten ins Arbeitsleben wiedereingliedern könne, schildert Pro Mente Geschäftsführer Alfons Riedlsperger. Es sei wichtig, dass es reale Arbeitsbedingungen gibt: „Bei der psychischen Erkrankung ist das Stigma der Erkrankung nach wie vor sehr groß und die betroffenen Klientinnen und Klienten gehen dann lieber in einen realen Markt zur Arbeit gehen als in eine Einrichtung für psychisch kranke Menschen“, schildert Riedlsperger. Auch vielseitige Arbeitsbedingungen würden laut dem Pro Mente-Geschäftsführer Menschen mit psychischer Beeinträchtigung ansprechen, weil sie niederschwellig sind.
Vom Praktikumsplatz bis zum dauerhaften Arbeitsplatz
Die Betroffenen können in Mühlbach einen Praktikumsplatz bis dauerhaften Arbeitsplatz finden. Pro Mente hofft auf mehr interessierte Betriebe, allerdings müsse ein soziotherapeutischer Trainer das Projekt im Betrieb begleiten. Unternehmen müssten keine Berührungsängste haben, die Organisation bittet um Chance für psychisch beeinträchtigte Menschen: „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter unterstützen hier sehr gut – es einmal zu Probieren ist der wesentliche Faktor“, sagt Alfons Riedlsperger. Die meisten der 130 Pro Mente-Absolventen beim Lebensmittelhändler in Mühlbach sind entweder im Konzern geblieben oder haben anderswo Arbeit gefunden.