Schmittenhöhe – Nach mehr als 16 Jahren Vorarbeit steigt die Schmittenhöhebahn AG aus dem intensiv geplanten Projekt „Hochsonnberg“ aus. Die Gesellschaft zog den Antrag auf Durchführung einer Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) beim Bundesverwaltungsgericht zurück.
Flugbild: Gerald Lehner
Flugbild: Gerald Lehner
Wirtschaft

Schmittenhöhe AG „prüft“ Windräder

Die stark gestiegenen Strompreise machen alternative Energiequellen für Skigebiete immer attraktiver: So planen die Schmittenhöhebahnen in Zell am See (Pinzgau) nicht nur weitere Photovoltaik-Anlagen, sondern wollen auch Windrad-Projekte „prüfen“.

Während kleinere Liftbetreiber Ruhetage einlegen, um Strom zu sparen, wird für einige Große in der Branche Strom aus erneuerbarer Energie immer attraktiver, sagt Schmittenhöhe-AG-Vorstand Erich Egger, gleichzeitig Sprecher der Salzburger Seilbahnwirtschaft. So planen ja die Hinterglemmer Bergbahnen mehrere Windräder, um Lifte und Schneekanonen mit grünem Strom zu betreiben.

Die Schmittenhöhe-Bahnen errichteten bisher sieben Photovoltaikanlagen, mit denen sie pro Jahr immerhin fast 300.000 Kilowattstunden an Sonnenstrom erzeugen, schildert Egger. Aber „man bräuchte da wesentlich größere Anlagen“, sagt er. „Und da ist immer die Frage: Wo stellt man die hin? Wir haben bei der Schmittenhöhebahn den Gedanken, dass wir das weitestgehend in die Gebäude integriert bzw. auf den Dächern machen. Das sind 3.000 Quadratmeter Photovoltaik-Flächen, die wir zurzeit haben. Wir bauen das auch in den nächsten Jahren aus.“

„Großer Sprung“ nur mit Windrädern

„Einen großen Sprung“ bei der Erzeugung von grünem Strom bringe der Ausbau der Photovoltaik aber nicht, so der Schmittenhöhe-Vorstand. Das „können wir aber nur dann machen, wenn es uns gelingt, Alternativen zu finden – zum Beispiel, dass wir auch Windräder errichten können. Das prüfen wird zurzeit.“

Schnellere Genehmigungsverfahren gefordert

Im Magen liegt dem Seilbahnmanager allerdings das – wie er sagt – viel zu lange behördliche Prozedere bei der Umsetzung solcher Projekte. Konkret fordert Egger, „dass ein Windrad nicht mehr als zwei Jahre Genehmigungszeit hat. Wenn wir gehört haben, dass das Windsfeld (bei Flachauwinkl – Anm.) wahrscheinlich erst 2027 dazu kommt, dass hier ein Windrad aufgestellt wird, dann ist das definitiv viel zu lange. Solche Genehmigungsprozesse müssen einfach rascher sein. Da braucht es auch die Unterstützung durch die Verwaltung.“

Einiges ist bereits im Gang, es brauche aber viel mehr und die Zeit dränge. Denn angesichts der hohen Strompreise brauche es dringend weitere Projekte für grünen Strom, ergänzt Egger. Mit Stromsparen alleine werde sich das Energieproblem nicht lösen lassen.