Wildlebende Streunerkatzen leiden im Winter ganz besonders. Kälte und Nässe begünstigen Infektionskrankheiten. Sie müssen um ihr Futter kämpfen und ihren Lebensraum verteidigen. Unkastrierte Kater können auch recht aggressiv und angriffslustig werden, zudem übertragen sie bei Kämpfen unter Artgenossen einige Krankheiten.
Private Tierfreunde tragen das System
Pro Jahr werden in Salzburg etwa 700 Streunerkatzen artgerecht kastriert, zwei Drittel sind weiblich. Die Aktion bewähre sich seit 15 Jahren, sagt Landesveterinärdirektor Josef Schöchl: „Das hat in etwa 10.000 Fällen neues Katzenleid verhindert. Sie sind nicht auf die Welt gekommen, mussten nicht in Tierheimen versorgt werden.“
Die Aktion stehe und falle mit Privatleuten und Tierschützern, denen wild lebende Katzen im Alltag oder in der Freizeit auffallen. Sie bringen solche Katzen und Kater zu Tierärzten.
Viele Hauskatzen werden ausgesetzt
Wilde oder halbwilde Populationen dieser Tiere finde man überall – von ländlichen Gegenden bis zu Ballungsräumen, erzählt Maria Boshamer, Tierärztin in Wals-Siezenheim: „Zum Beispiel wurden Hauskatzen auf dem Kapuzinerberg ausgesetzt. Dort gibt es nun eine Besiedelung von etwa 30 Tieren, die dort wild leben.“
Die Kosten für die Kastrationen werden gedrittelt. Jeweils ein Drittel übernimmt das Land, ein Drittel der Auffinder – und die Tierärzte verzichten auf ein Drittel ihres Honorars.