Der Schriftzug Insolvenz steht auf einem Tisch zwischen Scrabble-Buchstaben
APA/dpa-Zentralbild
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Wirtschaft

Immer mehr geschäftliche und private Pleiten

Immer mehr Unternehmen schlittern in die Pleite. In Salzburg sei dieser Trend noch stärker als im österreichweiten Schnitt, sagen Kreditschützer. Heuer gingen bisher 266 Salzburger Unternehmen pleite – mehr als doppelt so viele wie 2021. Es gibt auch immer mehr Privatkonkurse.

Die Scala-Haus-Pleite in Eugendorf (Flachgau) zählt mit 23,6 Millionen Euro zu den zehn größten Insolvenzen von ganz Österreich.

Auch im kommenden Jahr würden die Zahlen weiter steigen, sagt Aliki Bellou vom Kreditschutzverband von 1870: „Wir erwarten, dass die Regulierungsverfahren zumindest den Wert erreichen, den sie vor der Pandemie hatten. Ein Krachen ist noch nicht eingetreten. Es ist aber davon auszugehen, dass die Zahlen der Insolvenzen im Jahr 2023 wahrscheinlich nach oben schwappen werden.“

Oft für Insolvenzverfahren zu wenig Geld da

93 Verfahren konnten überhaupt nicht eröffnet werden, weil zu wenig Geld da ist. So konnte das Gericht auch keine Liquidation durchführen. Somit werde auch keine Verantwortung gegenüber den Gläubigern übernommen, so Bellou. Und das sei sehr bedenklich.

Auch die Zahl der Privatkonkurse stieg in Salzburg heuer deutlich über den österreichischen Schnitt. Insgesamt 359 Verfahren wurden bei Bezirksgerichten eröffnet. Auch diese Entwicklung werde sich im kommenden Jahr fortsetzen und vielleicht sogar noch beschleunigen, ist die Expertin überzeugt.

Was tut sich bundesweit?

Laut aktueller Hochrechnung des Kreditschutzverbandes KSV1870 haben die Firmenpleiten heuer gegenüber dem Vorjahr um 57,2 Prozent zugenommen. Mit rund 4.770 insolventen Unternehmen ist aber nicht das Vorkrisenniveau des Jahres 2019 mit gut 5.000 Fällen erreicht. Auch die Privatkonkurse nahmen zu – mehr dazu in oesterreich.ORF.at (14.12.2022)