Der Terminplan von Rauchfangkehrer-Meisterin Nina Pletschacher ist derzeit voll. Sie führt heuer drei bis viermal so viele Kaminbeschauungen durch wie im Vorjahr. Lange Zeit unbenutzt gebliebene Öfen werden reaktiviert – viele Kunden täten dies aus gutem Grund, schildert Nina Pletschacher.
„Die Leute haben Angst, dass sie nicht mehr Heizen können und in der Kälte sitzen müssen. Und Jeder möchte für den Notfall gerüstet sein.“ In solchen Fällen kontrolliert die Rauchfangkehrer-Meisterin die Feuerstelle und den Abzug – nur so kann sicheres Heizen garantiert werden, betont Pletschacher.
„Alte Kamine könnten nicht mehr dicht sein“
„Es ist vergleichbar mit einem älteren Auto, das schon länger nicht mehr benutzt wurde. Da wird dann das Motoröl irgendwann einmal schlecht und muss getauscht werden. Und genauso muss man einen Kamin überprüfen, ob er noch in Ordnung ist. Wird nämlich ein gemauerter Kamin jahrelang nicht benutzt und ist allen Witterungen ausgesetzt, dann kann es sein, dass er nicht mehr dicht ist und dann Rauchgas austreten kann.“
Das sei aber nur eines der Probleme – immer wieder würden auch ungeeignete Heizmaterialien im Ofen verheizt, beklagt Hannes Enzinger, stellvertretender Innungsmeister der Salzburger Rauchfangkehrer. „Heizmaterial ist vielfältig und verheizt wird Mögliches und Unmögliches. Manche halten sich fast für Wissenschaftler und verheizen alles. Man muss aber auch sagen, dass das schon viel besser geworden ist, als es früher einmal war“, schildert Enzinger.
„Wird falsches Material verheizt, können Strafen drohen“
Wird falsches oder gar verbotenes Material verheizt, dann können auch Strafen drohen, warnt Enzinger. „Das können Geldstrafen sein, wenn es zum Beispiel zu einer Anzeige bei der Behörde kommt. Da gibt es dann einen behördlichen Bescheid, aber das kommt Gott sei Dank nicht mehr sehr oft vor.“
Salzburgs Rauchfangkehrer erwarten auch in den kommenden Monaten noch viel Arbeit – ein Ende des Auftragsbooms ist derzeit nämlich nicht in Sicht.
Experten warnen vor Fehlern beim Heizen
Frostige Temperaturen und die Energiekrise haben viele Salzburger dazu gebracht, alte Öfen – etwa zum Verbrennen von Holz – wieder anzuwerfen. Rauchfangkehrer mahnen allerdings zur Vorsicht.