Operationssaal Operation Eingriff Medizin Chirurgie Neue  Hoffnung gibt es nun für die Vielzahl der Menschen, die an Migräne leiden. Laut Schätzungen geht es um elf Prozent der Gesamtbevölkerung in Österreich – vor allem Frauen mit quälend chronischen Kopfschmerzen. Nun gibt es eine Operationsmethode, die dem ein Ende bereitet.
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Gesundheit

Operationen sollen gegen Migräne helfen

Laut Schätzungen leidet jeder neunte Österreicher an Migräne – vor allem Frauen – mit quälenden chronischen Kopfschmerzen. Es gibt eine Operationsmethode, die dem ein Ende bereiten kann.

400 dieser Eingriffe wurden bisher in Salzburg schon durchgeführt – mit großem Erfolg, wie es in Fachkreisen heißt.

Besonders Frauen leiden unter Migräneattacken oft so stark, dass sogar die Lebensplanung schwierig wird. Manche haben sogar Angst vor der Mutterschaft, wie Jacqueline Lehner aus Oberösterreich: „Mein Mann und ich wollten Kinder. Ich habe viel darüber nachgedacht, wie das in der Schwangerschaft ist, wenn ich kaum Medikamente nehmen kann. Mit einem Kleinkind kann ich mich nicht einfach hinlegen, wenn ich eine Attacke habe, mich übergeben muss. Da gab es viele Bedenken"

Heute hat die Frau zwei kleine Kinder – nach einer entsprechenden Operation im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Salzburg.

Schmerz punktgenau eingrenzen

Chirurgin Elisabeth Russe verweist auf die Augenlider oder die Schläfen, wo die schmerzenden Partien gegen die Stirn drücken: „Man schafft Platz für die Nerven, die eingeklemmt sind. Aber es geht nur bei Patienten, die den Schmerz selbst punktgenau lokalisieren können. Dann kann man das auch austesten.“

Operationssaal Operation Eingriff Medizin Chirurgie Neue  Hoffnung gibt es nun für die Vielzahl der Menschen, die an Migräne leiden. Laut Schätzungen geht es um elf Prozent der Gesamtbevölkerung in Österreich – vor allem Frauen mit quälend chronischen Kopfschmerzen. Nun gibt es eine Operationsmethode, die dem ein Ende bereitet.
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Operation im Spital der Barmherzigen Brüder zu Salzburg

Geheilte nach vielen Jahren „neu geboren“

Das Risiko sei gering – die Wirkung aber stark, betont die Chirurgin: „90 Prozent sprechen auf die Therapie an. Man schenkt den Patienten die Kontrolle über ihr Leben.“ Eine Patientin erzählt: „ Ich war nach der Operation grün und blau an manchen Stellen und hatte ein paar Wochen ein totes Gefühl auf der Stirn. Das ist aber nichts gegen die Schmerzen davor. Aber danach war es ein neues Leben.“

Und der Kfz-Mechanikermeister Max aus Braunau am Inn war der erste Mann, der sich im Salzburger Spital operieren ließ: „Die Attacken hatte ich über 40 Jahre, so fünf Tage die Woche immer. Heute sagen meine Familie und meine Angestellten, ich sei ein komplett neuer Mensch.“

Einziger Anbieter in Österreich

Friedrich Hoppichler ist ärztlicher Direktor im Krankenhaus der Barmherzigen Brüder: „Ich bin froh, dass wir so eine Spezialistin bei uns
an der plastischen Chirurgie in Salzburg haben. Die Ausbildung gibt es nur in den USA. Wir sind in Österreich die Einzigen, die das anbieten. Andere bieten das als chirurgische Therapie der Migräne an, aber sie spritzen letztlich nur Botox. Das ist eine Mogelpackung". Für viele Migräne-Patientinnen und Patienten sei jedenfalls ein fast schmerzbefreites Leben möglich.