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Verkehr

Mehr Güterverkehr auf Schiene

Um mehr Güterverkehr auf die Schienen zu bringen, erhalten Unternehmen bei Gleisanschluss seit zwei Jahren eine finanzielle Unterstützung – seitdem sind deutlich mehr Anschlussbahnen gebaut worden. Jetzt baut das Land die Förderung noch einmal deutlich aus.

Um mehr Güterverkehr von der Straße auf die Schiene zu bekommen, baut das Land Salzburg seine Förderungen aus: Firmen, die nicht ganze Züge, sondern einzelne Waggons für Transporte anmieten, sollen besser unterstützt werden. So soll die Schiene gegenüber dem Lastwagenverkehr weiter gestärkt werden.

Pro Waggon, der mit Güter beladen ist, wurden Unternehmen in den vergangenen zwei Jahren mit 200 Euro gefördert. Diese Unterstützung habe sich positiv ausgewirkt, das belegen auch die Zahlen aus einer Evaluierung – demnach stieg das Güterverkehrsaufkommen von 2019 bis 2021 um 15 Prozent. Als Konsequenz wird der Fördersatz auf 240 Euro erhöht und das Land Salzburg verlängert die Aktion um ein weiteres Jahr.

30 Anschlussbahnen werden verwendet

Derzeit sind landesweit rund 30 Anschlussbahnen in Verwendung. Der Faserplattenhersteller Binderholz in Hallein (Tennengau) fertigt seine Platten im Lungau, per Lkw liefert er sie nach Hallein, wo sie auf die Eisenbahn umgeladen und waggonweise zu Kunden in ganz Europa oder Skandinavien geschickt werden. Für das Unternehmen war der bisherige Fördersatz von 200 Euro pro angemietetem Einzelwaggon ein wichtiger Anreiz, sagt Logistikleiter Martin Sigl.

Förderung wird erhöht und erweitert

Weitere 24 Betriebe im Bundesland nutzten die Förderung für die Einzelwaggons in den letzten zwei Jahren. Die Zahl der Einzelwaggontransporte im Bundesland ist so im Vorjahr um sechs Prozent gestiegen – für das Land Salzburg ist es ein Erfolg angesichts gleichzeitig sinkender Bahntransportzahlen österreichweit: „Das ist schon bemerkenswert, dass Salzburg hier ein gallisches Dorf im Güterverkehr ist. Auf Grund dieses Erfolges haben wir uns entschieden, die Güterförderung in der Höhe und auch zeitlich auszubauen“, sagt Verkehrslandesrat Stefan Schnöll (ÖVP).

Kein Firmengleis für Förderung mehr notwendig

Künftig werden Unternehmen pro Waggon, der mit Güter beladen ist, mit 240 Euro gefördert und Unterstützung gibt es auch bei der Nutzung von öffentlichen Ladegleisen: „Damit kann auch jedes Unternehmen ohne Anschlussbahn diese Förderung nutzen“, sagt Roland Lantzberg vom Referat Öffentlicher Verkehr und Verkehrsplanung. Betriebe brauchen daher kein eigenes Firmen-Anschlussgleis mehr, um in den Genuss der Förderung zu kommen. Gütertransport am Gleis sei für die Unternehmen auch angesichts des europaweiten Lastwagenfahrer-Mangels eine Notwendigkeit.

30.000 Güterwaggons von Unternehmen abgefahren

Insgesamt konnten in den vergangenen zwei Jahren in Salzburg mehr als 30.000 Güterwaggons, umgerechnet rund 1.500 Züge, das Gelände von heimischen Unternehmen mit Gleisanschluss verlassen. Rund zwanzig Millionen Lkw-Kilometer auf der Straße seien dadurch eingespart und rund 25.000 Tonnen weniger CO2-Belastung produziert worden.

Güterverkehr-Förderpaket: Mehr Ware auf Schiene