Krampuslauf in Gnigl
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Kultur

Selbstgebastelte Masken gegen Angst vorm Krampus

Krampusläufe im ganzen Land sind ein Fixpunkt in der Adventzeit – für viele bedeutet diese Zeit aber auch Angst und Unwohlsein, sobald ein Schellengeräusch zu hören ist. Um den Jüngsten die Angst zu nehmen, hat man sich im Kindergarten in Salzburg-Gnigl heuer intensiv mit dem Krampusbrauch beschäftigt.

Nach zwei Jahren Pandemie-Pause fand der traditionelle Krampuslauf im Salzburger Stadtteil Gnigl wieder statt – 30 Passen aus Stadt und Land Salzburg, aus Oberösterreich und aus Bayern waren mit dabei. „Es ist großartig, dass es heuer endlich wieder stattfinden hat können. Wir arbeiten immer mit Passen zusammen, von denen wir wissen, dass sie in unser Konzept passen und brauchtumsorientiert sind. Die treten alle familienfreundlich auf – wir wollen in Gnigl keine Schlägerei, sondern Brauchtum, bei dem sich die Menschen unterhalten“, sagt Hannes Brugger von der Alt Gigler Krampus Perchten Pass.

Pass macht Früherziehung in Schulen und Kindergärten

Die Alt Gnigler Krampus Perchten Pass als Organisator des Laufes war in den Wochen vor der Veranstaltung auch in den Kindergärten engagiert, um die Kinder in das Brauchtum einzuführen und über die schaurigen Gestalten aufzuklären: „Es ist sehr wichtig, dass man den Kindern die Freude am Brauchtum vermittelt und für uns ist der Krampusbrauch im Fokus. Wir gehen in die Schulen und Kindergärten und machen hier Früherziehung bei den Kindern, um die Angst zu nehmen“, sagt Brugger von der Alt Gnigler Krampus Perchten Pass.

Kinder bastelten Masken, um Angst zu überwinden

Um sich intensiv mit den schaurigen Gestalten auseinanderzusetzen, wurde auch gebastelt – die Jüngsten im Kindergarten Campus Gnigl und Alterbach bastelten ihre ganz persönlichen Krampusmasken. Als Höhepunkt durften die Kinder beim großen Gnigler Krampuslauf am Samstag als erste Gruppe von insgesamt 30 mit ihren selbstgebastelten Masken durch die Straßen ziehen.

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Kindergartenkinder basteln Krampusmasken
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Kindergartenkinder basteln Krampusmasken
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Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause fand am Samstag der tradiitonelle Gnigler Krampuslauf wieder statt
Gnigler Krampuslauf
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Kindergartenkinder basteln Krampusmasken
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Als erste Gruppe durften die Jüngsten mit ihren selbstgebastelten Masken durch die Straße ziehen
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„Unter der Maske steckt nur ein Mensch“

Der Schaulauf war für die Jüngsten eine Belohnung nach den vielen Bastelstunden gemeinsam mit ihren Eltern: „Die Erkenntnis, dass unter der Maske wirklich nur ein Mensch steckt, hilft sehr – das ist eine gute Möglichkeit für Schulen und Kindergärten“, sagt Stefan Lais vom Elternverein.

Konkrete Vorstellungen beim Masken-Basteln

Die Kinder hatten für ihre Masken jedenfalls konkrete Vorstellungen, die es umzusetzen galt: „Ich habe rote Hörner, rote Zähne und schwarze Haare und ein braunes Fell“, schildert der sechs Jahre alte Luka Djordjevic. „Meine Maske schaut ganz gefährlich und riesig aus – einfach gefährlich. Ich habe sie rot, schwarz und pink gemacht“, schildert der fünfjährige Tobias Naderlinger. Einen Ehrenplatz beim 47. Gnigler Krampuslauf bekam am Samstag auch die integrative Pass für Menschen mit Beeinträchtigungen.