Medikamente für Ukraine-Krieg
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Politik

Pharma-Großhändler wollen Geld vom Staat

Großhändler von Medikamenten fordern nun Geld vom Staat. Der Nationalrat als Gesetzgeber müsse handeln. Die staatlich festgelegten Preise für Arzneimittel seien seit fast 20 Jahren nicht mehr angehoben worden. Außerdem müsse die Aufgabe als „krisenrelevante Betriebe“ besser abgegolten werden.

Für mehr als zwei Drittel der in Österreich gelieferten Medikamente würden Pharma-Großhändler nur Beträge im Cent-Bereich verdienen.

Kritik an geringen Handelsspannen

Die gesetzlich festgelegten Beträge pro Packung seien seit 2004 nicht erhöht worden, kritisiert Sonja Jacoby, Geschäftsführerin der gleichnamigen Firma in Hallein-Kaltenhausen (Tennengau): „Die Arzneien müssen gekühlt gelagert werden, mehrmals täglich an alle Apotheken Österreichs ausgeliefert werden. Das ist eine kritische Situation, die schwer abgeltbar ist bei der hohen Inflation und der Gehaltsforderungen.“

Lager als Puffer in Mangel- und Krisenzeiten

Abgeltung wollen die Pharma-Großhändler auch für ihre Rolle als „kritische Infrastruktur“. Weltweite Lieferengpässe könnten nur durch ihre 23 Lager in ganz Österreich abgefedert werden, sagt Andreas Windischbauer, Präsident des Fachverbandes: „Hier liegt ein Großteil der Vorräte. Um krisensicherer zu sein, muss man die Vorräte vergrößern.“

Auch der Salzburger Vize-Regierungschef und Gesundheitsreferent Christian Stöckl (ÖVP) zeigte sich bei einem Gespräch bei Jacoby in Hallein überzeugt von diesen Forderungen. Er wolle sich beim Bund für den Pharma-Großhandel einsetzen, sagte der Landespolitiker.