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Kritik an Kürzung der Pflegeprämie

Die vom Bund zugesagte Einmalzahlung für Pflegekräfte fällt deutlich niedriger aus als angekündigt. Das kritisieren Salzburger Personalvertreter. An den Landeskliniken (SALK) ist der Ärger groß. Das zeigte sich bei einer Versammlung der Betriebsräte am Montag.

Die Pflegekräfte wenden sich zurzeit besonders häufig an ihre Vertreter. Schon seit längerem beklagen sie mangelnde Wertschätzung. Angesichts der versprochenen Einmalzahlung, die jetzt deutlich reduziert wurde, sprechen sie von einem Hohn.

Im Mai hatte Gesundheitsminister Johannes Rauch einen Bonus in Höhe eines Monatsgehalts für Pflegekräfte angekündigt. Nun erhalten Vollbeschäftigte eine Einmalzahlung von 1.580 Euro brutto. Mit 800 bis 1000 Euro netto werden sie also deutlich weniger als ein Monatsgehalt erhalten.

„Landtag soll Zuzahlung beschließen“

„Wir werden unsere weitere Vorgangsweise besprechen. Aus anderen Bundesländern gibt es diesbezüglich schon Briefe. Wir werden vielleicht einen Brief ans Christkind der Landesregierung schreiben. Wir haben ja auch Wahlen vor der Tür und wollen versuchen, ob der Landtag nicht bereit wäre, etwas auszugleichen. Das würden wir für sinnvoll erachten, und es würde vielleicht auch die Stimmung etwas beruhigen“, sagt dazu SALK-Zentralbetriebsrat Alexander Stampfer.

Das Land Niederösterreich hat bereits einen finanziellen Ausgleich beschlossen. Pflegekräfte erhalten dort 500 Euro netto zum Bundesbonus im Dezember dazu. In Salzburg sei das allerdings nicht geplant – vielmehr wolle man stattdessen auf nachhaltige Verbesserungen für Pflegekräfte setzen, sagt Gesundheitsreferent Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl (ÖVP).

„Dauerhaft höheres Gehalt besser als einmaliger Bonus“

„Wir wollen und werden den Gesundheits- und Pflegeberuf insgesamt wesentlich verbessern. Das machen wir, indem wir mehr Ausbildungsplätze zur Verfügung stellen und mehr MitarbeiterInnen gewinnen, damit die Stabilität bei Dienstplänen eingehalten werden kann, zusätzliche Nachtdienste eingeführt werden können und vieles mehr. Wir haben drei Pflegepakete verabschiedet, aber natürlich auch bei den Gehaltssystemen nachgebessert. Das heißt, es gibt jetzt dauerhaft mehr Gehalt, und das ist besser als ein Pflegebonus.“

Einig sind sich Betriebsräte und Land aber in der Kritik am Bund, dass dort auf Länder und Arbeitnehmervertreter nicht gehört worden sei. Die SPÖ hat indes am Dienstag angekündigt, die Landesregierung per Antrag aufzufordern, einen Landesbonus für alle in Gesundheit und Pflege Tätigen auszuzahlen.

Frust über Kürzung der Pflegeprämie

Die vom Bund zugesagte Einmalzahlung für Pflegekräfte fällt deutlich niedriger aus, als ursprünglich angekündigt. Das kritisieren jetzt Salzburger Berufsvertreter.