Visualisierung des geplanten „Almhotels“ in Mauterndorf
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Politik

Mauterndorf: Gemeinde lehnt Chaletdorf ab

Die von der ÖVP dominierte Gemeindevertretung von Mauterndorf (Lungau) hat Montagabend mit deutlicher Mehrheit gegen die Pläne für ein Chalet-Dorf gestimmt. Nachdem das große Projekt näher vorgestellt wurde, gab es heftige Diskussionen. Nun soll das Grünland erhalten bleiben, das Projekt wird nicht umgesetzt.

Elf Stimmen dagegen, nur drei dafür. Dieses Ergebnis ist für Bürgermeister Herbert Eßl (ÖVP) nun bindend. Konkret haben die Gemeindevertreter über die Umwidmung von drei Grünflächen abgestimmt.

Investor mit indirekter Kritik an ÖVP

Dieses Grünland hatte zuvor der Lungauer Hotelier Peter Schitter gekauft. Hier wollte er sein geplantes Chalet-Dorf mit 400 Betten realisieren: „Das Ergebnis ist für mich unerwartet, dass eine Wirtschaftspartei wie die ÖVP dagegen stimmt. Es gibt auch Alternativprojekte von mir. Es gibt halt viele Investoren, die bauen etwas hin, kassieren und sind dann weg. Bei mir sind dagegen viele Einheimische, die hier ihr Geld anlegen würden.“

Lungau Mauterndorf Raumordnung Raumplanung  – Der Anteil der Grünland-Grundverkäufe außerhalb der dazu berechtigten Landwirtschaft sei im Lungau noch viel höher als im Pinzgau. Darauf weist die SPÖ nach Beantwortung einer Anfrage durch das ÖVP-geführte Agrarressort des Landes hin. Dabei sorgen mutmaßlich illegale Verkäufe im Pinzgau seit Monaten für heftige Kritik – auch des Rechnungshofes.
Flugbild: Gerald Lehner
Das idyllische Mauterndorf mit Burg, Fanningberg, Radstädter Tauern und Tennengebirge

Ergänzendes Seilbahnprojekt auch abgelehnt

Schitter wollte außerdem zu den Chalets eine neue Seilbahn bauen. Auch diese wurde Montagabend abgelehnt. Die Lungauer Bergbahnen würden lieber die bestehenden Lifte besser auslasten, als neue zu bauen, hieß es. Aus der Gemeinde verlautete am Montagvormittag, man sei nicht gegen touristische Entwicklungen. Allerdings müssten stets die näheren Umstände berücksichtigt werden.