Ausstellung von Wiebke Siem im Museum der Moderne auf dem Mönchsberg
ORF
ORF
Kultur

Wiebke Siem im Museum der Moderne

Im Salzburger Museum der Moderne auf dem Mönchsberg ist am Freitag eine Ausstellung von Wiebke Siem eröffnet worden, die bis 12. März 2023 dauert. Es ist Siems erste Einzelausstellung in Österreich.

Ob das Licht leuchtet oder nicht, lässt die deutsche Künstlerin Wiebke Siem im Museum der Moderne auf dem Mönchsberg auch vom Publikum mitbestimmen. Schon in den 1990er Jahren hat Wiebke Siem auf sich aufmerksam gemacht mit Installationen, die ganze Räume füllen.

Ihr Mittel sind Alltagsgegenstände neu kombiniert. Zum Alltag von Künstlerinnen zählt auch, sich in der männlich dominierten Kunstwelt zu behaupten. Wiebke Siem setzt ihre Statements in diese Richtung seit Jahrzehnten – eine ihrer Strategien dabei ist Humor.

„In meinem Humor sind viele osteuropäische Elemente“

Werkgruppe eins bis vier hießen Wiebke Siems raumgreifende Installationen in den 1990er Jahren… Nummer vier ist auch in der Ausstellung auf dem Mönchsberg zu sehen. Die Schau setzt aber etwas früher an – mit ersten, nachlässige Schneiderarbeit imitierenden – Kleidern, und Hüten, die schon jenes absurde Moment in Siems Arbeit erahnen lassen, das sich durch ihr gesamtes Schaffen zieht.

Ausstellung von Wiebke Siem im Museum der Moderne auf dem Mönchsberg
ORF

Mit ihrer ersten Einzelausstellung hierzulande hofft Wiebke Siem nun auch den Humor des österreichischen Publikums zu treffen. „Der Humor ist ja nicht gerade eine Stärke der Deutschen. Meine Mutter kam aus Polen, daher finden sich in meinem Humor vermutlich viele osteuropäische Elemente, was in Deutschland immer wieder auf etwas Unverständnis stößt. Und da hoffe ich, dass es in Österreich mehr Verständnis dafür gibt“, schmunzelt Wiebke Siem.

„In der Männer-Kunstwelt führt man einen leisen Krieg“

Dennoch sind die Themen die sich da hinter aller Ironie verstecken, von durchaus ernster Natur – anfangs ging es in erster Linie um die Auseinandersetzung mit der männlich dominierten Kunstwelt. „Als Frau in einer Männerwelt führt man im Grunde genommen immer gleichsam einen leisen Krieg gegen eine Kunstwelt, die einem als Frau nicht will. Und man versucht sich da quasi einzuschleichen – und das manchmal auch mit ‚perfiden‘ Strategien“, sagt Wiebke Siem mit schelmischem Humor.

Ausstellung von Wiebke Siem im Museum der Moderne auf dem Mönchsberg
ORF

Inzwischen zählt vor allem auch der Diskurs über kulturelle Aneignung zu Siems zentralen Themen- etwa in Werken wie „die Fälscherin“ – ein Raum, dessen surreales Mobiliar aus einer Afrika Sammlung besteht, die sich aus Haushaltsgegenständen zusammensetzt.

Interaktive Installation eigens für Museum der Moderne

Für die Ausstellung im Museum der Moderne hat die Künstlerin auch eine interaktive Installation geschaffen, in der Zuschauer auch selbst Figuren im Stil der Künstlerin erschaffen können.