Kinder und Lehrerin in Deutschförderklasse in Volksschule
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Bildung

Debatte um kürzeres Lehramts-Studium

Grundsätzlich begrüßenswert, aber nicht die Lösung: So lassen sich die Reaktionen aus Salzburg auf die Ankündigung von Bildungsminister Martin Polaschek von der ÖVP zusammenfassen, die Studienzeit für Pflichtschullehrer von sechs auf fünf Jahre verkürzen zu wollen.

Es brauche ein ganzes Bündel an Maßnahmen gegen den akuten Lehrermangel, sagen sowohl Lehrervertreter als auch Salzburgs Bildungs-Landesrätin Daniela Gutschi (ÖVP).

Wer Lehrer werden will, muss zunächst ein vierjähriges Bachelor-Studium abschließen. Angehende Volksschullehrer müssen dann noch ein einjähriges Master-Studium dranhängen, bei Sekundarstufen-Lehrern dauert das Masterstudium zwei Jahre. Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) will hier auf das Modell drei-zwei verkürzen – also nur noch drei Jahre Bachelor- und zwei Jahre Masterstudium.

Gutschi: „Auch Volkschullehrer-Ausbildung verkürzen“

Ein verkürztes Lehramtsstudium sei zwar grundsätzlich zu begrüßen, das drei-zwei Modell sei aber vor allem für Volksschullehrer immer noch zu lang, betont Salzburgs Bildungs-Landesrätin Daniela Gutschi (ÖVP).

„Hier sollte man meiner Meinung nach dringend noch einmal darüber nachdenken, ob man nicht auch dieses Studium um ein Jahr verkürzen kann. Wenn man sich vier Jahre lang intensiv auf sein Studium konzentrieren kann und danach in den Unterricht geht, so ist das sicher zielführender, als berufsbegleitend noch einmal zwei Jahre für den Master zu brauchen“, sagt Gutschi.

Gewerkschaft: „Master-Studium auf freiwilliger Basis“

Auch Anton Polivka, Lehrergewerkschafter für die Pflichtschulen, sieht im Modell drei-zwei nicht die Lösung. Zielführender wäre es, nach dem dreijährigen Bachelor-Studium viel Praxis im Unterricht zu sammeln und anschließend das Masterstudium auf freiwilliger Basis für ein oder zwei Jahre anzuhängen, argumentiert Polivka.