Mitarbeiter aus dem Sozialbereich demonstrieren für mehr Lohn
ORF/P.P. Hahnl
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Soziales

Sozialbereich: 15 Prozent mehr Lohn gefordert

Es brauche eine Lohnerhöhung um 15 Prozent, um die Personalnot im Sozialbereich lindern zu können. Das fordern jetzt Betriebsräte und die Gewerkschaft angesichts der laufenden Lohnverhandlungen in der Branche. Eine bessere Bezahlung sei die einzige Chance auf mehr Mitarbeiter.

Es gehe einerseits darum, Mitarbeiter in der Branche halten zu können und zum anderen darum, zusätzliche Arbeitskräfte zu gewinnen. Ein Lohn-Zuwachs von 15 Prozent oder mindestens 350 Euro lautet die Hauptforderung der Arbeitnehmervertreter bei den Gehaltsverhandlungen in den Sozialberufen.

Diese Woche haben sie dies auch mit Betriebsversammlungen in zahlreichen Salzburger Sozialeinrichtungen unterstrichen. Das Angebot der Arbeitgeber liegt derzeit bei einer Erhöhung um 7,5 Prozent. Doch das sei zu wenig, um das Betreuungsangebot aufrecht erhalten zu können, betonen die Personalvertreter.

„Laufen Gefahr, weiter Personal zu verlieren“

Gerade im Sozialbereich mit ohnehin niedrigem Lohnniveau und vielen Teilzeitbeschäftigten müssten die Löhne kräftiger steigen, fordert Christoph Eschbacher, Betriebsratsvorsitzender bei der Lebenshilfe Salzburg.

„Wir haben ja nicht nur das Problem, dass wir zu den derzeitigen Bedingungen kein neues Personal mehr finden. Wir haben auch das Problem, dass diejenigen, die nach zweieinhalb Jahren Pandemie diese Arbeit noch machen, schon sehr belastet und erschöpft sind. Und wenn die auch noch draufkommen, dass sie sich mit ihrem derzeitigen Job das Leben nicht mehr leisten können, dann ist das Risiko sehr groß, dass wir auch noch bestehendes Personal verlieren“, warnt Eschbacher.

„Warnstreiks nicht ausgeschlossen“

Auch Kampfmaßnahmen wie Warnstreiks seien nicht ausgeschlossen, sagen die Personalvertreter. Auf Seiten der Arbeitgeber ist man aber zuversichtlich, dass es solche Streiks nicht geben wird.

Die Verhandlungen seien heuer leichter als in vorangegangenen Jahren – man werde zu einer Lösung kommen, sagt ein Salzburger Vertreter im Verhandlungsteam der Arbeitgeber. Nächster Verhandlungstermin ist am 16. November.