Kindergärtnerin (Elementarpädagogin) mit Kindern in Kindergarten
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Politik

Kindergärten: Neues Gesetz Gewerkschaft zu wenig

Im Salzburger Landtag wird am Mittwoch ein neues Kinderbetreuungsgesetz beschlossen, das die Bedingungen für Elementarpädagoginnen und -pädagogen verbessern soll. Zudem startet das Land eine Kampagne für die Personalsuche. Das sei positiv, gehe aber nicht weit genug, sagt die Gewerkschaft.

Per Plakat und Kampagne in sozialen Netzwerken wirbt das Land Salzburg um neue Elemantarpädagoginnen und -pädagogen. Dabei erzählen aktive Pädagoginnen wie zum Beispiel Anja Windhagauer, wie schön die Arbeit mit Kindern auch sein kann: „Was von den Kindern zurückkommt, wenn du hinaus oder in den Turnsaal gehst – das ist einfach das Schönste für mich. Darum ist dieser Beruf ein Beruf mit Zukunft für mich – und ich hoffe, dass mehr Leute in diesen Beruf gehen.“

Schwierige Personalsituation aus mehreren Gründen

Denn mehr Leute im Beruf sind wichtig. Die Personalsituation gilt als sehr schwierig: Für die Betreuung werden immer mehr Kräfte eingesetzt. Zudem kommen Kinder immer jünger in den Kindergarten – dadurch steigt auch die Zahl der Gruppen. Außerdem gehen in den kommenden Jahren sehr viele Fachkräfte in Pension.

Kindergärtnerin (Elementarpädagogin) mit Kindern in Kindergarten
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Zudem wechseln viele Junge schon in frühen Jahren die Branche – wegen schlechter Arbeitsbedingungen, wie es heißt: „Es ist eine sehr, sehr große Belastung in diesem Bereich – und auch der Wunsch der Pädagoginnen, eine gute Arbeit leisten zu wollen“, sagt Klara Merkinger, Betriebsratsvorsitzende beim gemeinnützigen Kinderbetreuungsunternehmen KOKO. „Wenn man das nicht machen kann und nur sozusagen für die ‚Aufbewahrung‘ zuständig ist – was ich jetzt nicht negativ sagen möchte, weil jeder arbeiten gehen möchte –, dann ist das ein Grund, warum man geht.“

Gewerkschaft: Vorbereitungszeit, Gruppengrößen wichtig

Es brauche vor allem auch ein höheres Gehalt für Pädagogen und Pädagoginnen, sagt der Gewerkschafter Orhan Dönmez. Auch die Rahmenbedingungen müssten verbessert werden: „Das sind einfach die Vorbereitungszeiten – die gehören erhöht. Es sind aber natürlich auch die Gruppengrößen – das heißt: Wie viele Kinder habe ich in einer Gruppe? Das ist ganz wichtig.“

Werbung um Elementar-Pädagoginnen

Klambauer: Salzburg hat „besten Fachkraft-Kind-Schlüssel“

Das am Mittwoch beschlossene Landesgesetz bringe in diesem Bereich Verbesserungen, betont die zuständige Landesrätin Andrea Klambauer (NEOS): „Dazu gehört mehr Vorbereitungszeit. Dazu gehört es, das immer zumindest zwei Betreuungspersonen in einer Gruppe sind. Dazu gehört ein sehr guter Fachkraft-Kind-Schlüssel. Wir sind das Bundesland mit dem besten Schlüssel: sieben Kinder pro Fachkraft. Aber natürlich gibt’s die Möglichkeit von weiterer Vorbereitungszeit und Ähnlichem.“ Konkret ist eine zusätzliche Stunde Vorbereitungszeit im neuen Gesetz vorgesehen. Die Personalvertretung fordert hingegen vier zusätzliche Stunden Vorbereitungszeit.

Die Personalvertretung sieht zwar einen guten Anfang, aber weiter zu wenig Tatendrang. Die neue Kampagne des Landes heißt sie aber gut: Denn mehr Leute in dem Beruf bedeuten auch eine Entlastung für die bestehenden Arbeitskräfte.