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Soziales

Fachkräfte bei Behindertenbetreuung fehlen

Die Betreuungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung wurden in vergangenen Jahren in Stadt und Land stark ausgebaut. Es gibt dafür jedoch mittlerweile zu wenig Fachkräfte. So könnten viele Stellen nur noch mit Quereinsteigern besetzt werden, heißt es aus der Fachwelt.

Wo mehr Leistungen erbracht werden, braucht es nämlich auch mehr Personal. Doch es fehlt – wie in vielen anderen Branchen – an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auch Menschen mit Behinderung werden älter, ihr Pflegebedarf wird dadurch größer.

Zudem zeichnet sich ab, dass die Betroffenen häufiger bereits in jungen Jahren in eine Betreuungseinrichtung kommen. Gleichzeitig wird der natürliche Personalabgang durch Pensionierungen zur großen Herausforderung für den laufenden Betrieb.

„Personalbedarf nur durch Quereinsteiger zu decken“

38 Personen mit Behinderung warten derzeit allein bei „ProVinzenz“ auf einen Betreuungsplatz. Mehr als 30 Mitarbeiter sucht die Lebenshilfe für ihre Einrichtungen im Bundesland – das ist nur ein Auszug von zwei der zahlreichen Träger einschlägiger Angebote in Salzburg.

Der Personalbedarf könne nur noch mit Quereinsteigern gedeckt werden – in der Akquise müsse man daher kreativ sein, sagt der Geschäftsführer der Lebenshilfe Salzburg, Guido Güntert. „Neben den klassischen Methoden sprechen unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch ganz gezielt Menschen an und fragen sie, ob sie Interesse hätten. Wir wenden uns also auch an Menschen, die keine Fachausbildung haben.“

Land hat einschlägiges Budget mehr als verdoppelt

Die Betreuung und Pflege von Menschen mit Behinderung wurde in den vergangenen Jahren stark ausgebaut – beispielsweise durch Wohngruppen und auch Assistenz im Alltag. Das belegen auch Zahlen der Sozialabteilung des Landes – dort stieg das Budget dafür von 60 Millionen auf 140 Millionen Euro pro Jahr.