Zirkuszelt Winterfest
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Kultur

Saltos und Sägespäneschnee beim Winterfest

Im Salzburger Volksgarten geht das Salzburger Winterfest in die 21. Auflage. Das Zirkusfestival bringt durchwegs neue Compagnien, die Akrobatik, Poesie und Humor miteinander verbinden. Das heurige Winterfest ist auch eine Premiere für den neuen Chef, den 58-jährigen Franzosen Robert Seguin.

Fünf internationale Zirkuscompagnien, eine Salzburger Produktion und zwei Abende, die einen kaleidoskopischen Blick auf die heimische Zirkusszene werfen: Nach zwei Jahren mit coronabedingten Einschränkungen ist das Salzburger Winterfest wieder in gewohnter Größe zurück. Bei der 21. Auflage des Festivals für zeitgenössische Zirkuskunst gibt es an 31 Spieltagen und drei Spielorten insgesamt 67 Vorstellungen.

Neue Zirkuscompagnien

„Alle eingeladenen Compagnien kommen das erste Mal zum Salzburger Winterfest“, versprach Robert Seguin, Geschäftsführer des Festivals, am Donnerstag bei der Programmpräsentation viel Neues. Eröffnet wird das vom 1. Dezember 2022 bis 8. Jänner 2023 stattfindende Festival mit der Produktion „Ballett“ von Zirkus FahrAwaY. Die junge Schweizer Compagnie bietet neben Seiltanz, Bodenakrobatik, Saltos, Jonglage und einem wilden Paletten-Ballett auch viel Musik aus selbstgezimmerten Instrumenten. Eine Produktion, die Jung und Alt gleichermaßen anspreche, sagte Seguin. Die Schweizer kommen mit eigenem Zelt nach Salzburg.

Schnee aus Sägespänen

Aus Belgien reist der Circus Ronaldo mit dem Stück „Sono io?“ an. Es sei eine sensible Show, die sich mit der Beziehung zwischen Vater Danny und Sohn Pepijn Ronaldo auseinandersetze. Die beiden sind die sechste und siebente Generation einer Artistenfamilie. Die Compagnie Le P’tit Cirk aus Frankreich zeigt die 2017 entstandene Show „Les Dodos“. Eine Mischung aus Zirkuskunst und Handwerk vereinen Michael Zandl, David Eisele und Kolja Hunek in ihrer Produktion „Sawdust Symphony“. Es schneit Sägespäne, die drei Artisten erzählten mit viel Humor von menschlicher Schaffenslust und handwerklichen Tragödien, kündigte Seguin an.

Der amerikanische Akrobat und Clown Jamie Adkins und der Salzburger Circusverein Mota runden das bunte Programm ab. An zwei Tagen wird außerdem ein Blick auf die heimische Zirkusszene geworfen. Es gebe ein abwechslungsreiches Programm mit Tanz, Akrobatik, Performance, das sich aktuellen Fragestellungen wie Kommunikation und Vertrauen widme, kündigte Kurator Arne Mannott an.

Herausforderung Logistik

Eine große Herausforderung wird dieses Mal die Logistik. Die drei Compagnien im Volksgarten bringen ihre Zelte selbst mit, während des Festivals wird es deshalb beim Wechsel der Produktionen zu Auf- und Abbauten kommen. „Wir haben im Volksgarten in der Zeit des Festivals fünf verschiedene Konfigurationen, das erfordert sehr gute Planung“, sagte Seguin. Die Kartenpreise hat das Festival übrigens nicht erhöht. Es sei ein großes Anliegen, dass das Winterfest leistbar bleibe, erklärte der Geschäftsführer.