Haupteingang zur Caritas-Zentrale in Salzburg-Herrnau
ORF.at/Georg Hummer
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Teuerung: Caritas meldet verstärkten Zulauf

Die hohe Inflation und die Folgen der Teuerungen bringen immer mehr Menschen in die Beratungsstellen der Caritas Salzburg. Von August auf September ist die Zahl der Beratungen um ein Drittel gestiegen. 70.000 Menschen im Bundesland Salzburg sind armutsgefährdet.

In den kommenden Monaten könnte diese Zahl weiter stark steigen, befürchtet man bei der Caritas. Es habe noch nie eine so angespannte Situation gegeben wie derzeit, sagt Salzburgs Caritas-Direktor Johannes Dines. Die Krise sei im Mittelstand angekommen.

Von Jänner bis September gab es bei der Caritas 11.000 Beratungen, das sind im Schnitt 50 bis 70 pro Tag. Dabei zeigte sich, dass drei Mal so viele Menschen wie noch im Jahr 2021 zum ersten Mal um Hilfe bitten, sagt Caritas-Direktor Dines.

Caritas-Direktor: „Belastung für Betroffene ist enorm“

„So eine Situation belastet Menschen. Sie überlegen, ob sie heizen oder sich Essen kaufen sollen. Sie fragen sich auch, wie sie Kleidung für ihre Kinder zahlen oder das nötige Schulgeld aufbringen sollen. Wir wissen, wie belastend eine solche Situation für Betroffene ist. In ihrem Kopf dreht sich alles darum, wie sie mit dem Geld durchkommen.“

Teuerung führt zu Armut

Die Caritas versuche hier zu helfen – sei es durch Beratung oder durch finanzielle Unterstützung, sagt Johannes Dines. Oft reiche ein Einmalbetrag aber nicht aus. Bei der Herbstsammlung bittet die Caritas um Spenden zur Unterstützung armutsgefährdeter Menschen. Betroffene würden oft erst sehr spät Hilfe suchen – Armut sei immer noch ein Tabuthema, betont Caritas-Direktor Dines.