Am Stundenplan in der Volksschule Obertrum stehen die vier Fälle der deutschen Sprache. Jedem Fall ist ein eigenes Instrument zugeordnet, erklärt die zehnjährige Johanna: „Ich kenne die Fälle jetzt viel besser, als wenn wir sie nur in einem Buch besprechen“. Der neunjährige Jonas ergänzt: „Wir lernen musikalisch und machen noch lustige Spiele dazu. Das gefällt mir besser, als nur zu schreiben“.
Bei der Kombination geht es um Rhythmus, um Sprachmelodie und Tonhöhe. So wie Sätze und Wörter strukturiert sind, so ist es auch in der Musik, erklärt Christina Schindlauer, die Klassenlehrerin der 4b in Obertrum: „Kinder reagieren auf musikalische Reize stärker als auf gesprochene Worte. Da geht es einfach um ein positives Erleben beim Lernen durch die Musik. Das steigert die Aufnahmefähigkeit“. Dadurch würden Lerninhalte besser im Gehirn verankert, so die Pädagogin.
Probelauf für den Lehrplan
Einmal in der Woche besucht eine Musikpädagogin des Musikums die Schulklasse. Gemeinsam werden dann im Rahmen des Lehrplans Inhalte vermittelt, schildert Verena Strasshofer vom Musikum Salzburg: „Musik ist auch wichtig, um einen Wortschatz aufzubauen. Durch den Rhythmus, durch die Melodien in den Liedern und die Strukturen der Musik und das Hören können wir Sprache leichter oder anders verstehen“.
Im weiteren Verlauf sollen diesen Part dann die Klassenlehrerinnen selbst übernehmen. Derzeit ist die 4b in Obertrum die Versuchsklasse. Wenn das gut funktioniert, soll diese Unterrichtsform in den Lehrplan integriert und in weiteren Schulen installiert werden.
Musikalischer Deutschunterricht
Gemeinsames Musizieren soll in die Lernfähigkeit beim Deutschunterricht verbessern