Verkehr

Acht Monate Sperre für ÖBB-Tauerntunnel

Ab Herbst 2024 wird die einzige Zugverbindung zwischen Salzburg und Kärnten für acht Monate komplett gesperrt. Das Gasteiner Tal (Pongau) ist dann nur noch von Norden her erreichbar. Der Tauerntunnel zwischen Bad Gastein und Mallnitz müsse dringend saniert werden, heißt es von den ÖBB. In der Bevölkerung und bei den Pendlern rumort es.

Wie ÖBB-Sprecherin Rosanna Zernatto-Peschel am Freitag einen „Kurier“-Bericht bestätigte, werden von 18. November 2024 bis zum 13. Juli 2025 weder Güter- noch Personenzüge durch den Tauerntunnel fahren. Für Pendler und Schüler bedeutet die Sperre großräumige und zeitraubende Umwege.

Immer wieder Wassereinbrüche

„Die Arbeiten sind notwendig, um weiter einen sicheren und entsprechend effizienten Bahnverkehr durchführen zu können“, sagt Zernatto-Peschel. Weil es immer wieder zu Wassereinbrüchen komme, müsse die Tunnelinnenschale saniert werden. Auch an den Portalen seien Bauarbeiten notwendig, dazu werde die Sicherungstechnik erneuert. Ein eingleisiger Betrieb sei während der Modernisierung nicht möglich.

Viele Pendler stehen vor großen Problemen

„Die Details zu Schienenersatzverkehren und geänderten Zugführungen sind noch in Planung und Ausarbeitung. Wir werden aber zeitgerecht und umfassend darüber informieren.“ Die ÖBB würden dazu in engem Austausch mit den Gemeinden entlang der Zulaufstrecken auf Kärntner und Salzburger Seite stehen.

Für Pendler durch die Tauernschleuse mit der Autoverladung zwischen Mallnitz und Böckstein bei Bad Gastein bedeutet die Sperre gut zwei Stunden Autofahrt statt elf Minuten Zugfahrt durch den Tunnel.

Die einzigen anderen Wege von Kärnten nach Salzburg führen über den Autobahn-Tauerntunnel der A10 oder über Osttirol über den Felbertauern. Die Großglockner-Hochalpenstraße ist von Herbst bis Anfang Mai gesperrt.

Stunden mit dem Auto statt elf Minuten Bahnfahrt

Wie viele Pendler oder Schüler täglich die Verbindung durch die Tauernschleuse nutzen und von der Sperre betroffen sein werden, ist unklar. Bei einem Lokalaugenschein des „Kuriers“ waren es im jeweils ersten Morgenzug von Kärnten nach Salzburg und wieder zurück insgesamt rund 60 Leute gewesen. Massiv von der Sperre betroffen wird freilich auch der Personenfernverkehr zwischen Salzburg, Villach und Klagenfurt sein.