Parkhaus des Salzburger Messezentrums
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Politik

Mönchsberggaragen-Geld für Messe-Parkhaus?

Wegen Geldmangels ist die Sanierung des Parkhauses im Salzburger Messezentrum verschoben. Jetzt sollen dafür jene Mittel verwendet werden, die für die abgesagte Mönchsberggarage reserviert wurden. Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) will das mit dem Land diskutieren.

Erst 2025 soll die Parkhaussanierung am Messegelände angegangen werden. Das beschloss der Aufsichtsrat des Messezentrums, in dem Stadt und Land Salzburg sowie die Wirtschaftskammer sitzen, am Donnerstag. Bis dahin soll diskutiert werden, ob man für die Finanzierung der Erneuerung auf die rund 6,5 Millionen Euro der städtischen Parkgaragengesellschaft zurückgreift, die eigentlich für den abgesagten Bau der Mönchsberggarage reserviert waren.

„Projekt wäre wichtig für Park&Ride“

Der Aufsichtsratsvorsitzende des Messezentrums, der Salzburger Bürgermeister Harald Preuner (ÖVP) sagt dazu: „Das Parkhaus ist ja noch technisch verwendbar, es schaut halt optisch derzeit nicht unbedingt einladend aus. Aber diese Verschiebung war notwendig. Und bis dorthin haben wir Zeit genug, mit dem Mitgesellschafter Land zu diskutieren, inwieweit wir Mittel aus der Parkgaragengesellschaft für so ein Projekt verwenden, das auch wichtig wäre für den öffentlichen Verkehr, für Park&Ride.“ Dabei gelte es vor allem auch rechtliche Fragen zu klären, so Preuner.

Klar ist, dass das Messezentrum die rund 3,5 Millionen Euro für die Sanierung des Parkhauses angesichts des rund 30 Millionen Euro umfassenden Schuldenbergs kaum selbst stemmen können wird.

Salzburger Messezentrum
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Auf der Halle 10 soll mit einem Zuschuss eine Photovoltaikanlage gebaut werden

Finanzspritze für neue Photovoltaikanlage

Nach zwei harten Pandemiejahren rechnet die Geschäftsführung der Messe heuer immerhin mit rund neun Millionen Euro Umsatz. Das wäre zwar eine positive Bilanz – aber doch deutlich weniger als die knapp zwölf Millionen Euro Umsatzrekord von 2019.

Nur dank einer Zwei-Millionen-Euro-Finanzspritze der Eigentümer Stadt, Land und Wirtschaftskammer kann sich die Messe kommendes Jahr den Bau einer Photovoltaikanlage auf der Halle 10 leisten. Auch der Einbau energiesparender LEDs soll mit diesem Geld vorangetrieben werden. Diese Investition rechne sich, weil damit 20 Prozent des Energieverbrauchs abgedeckt werden können, so Preuner.

Diskussionen mit Reed über schriftlichen Vertrag

Unklar ist derzeit auch noch wie es mit dem größten Partner der Messe der Reed Exhibition kommendes Jahr weitergeht: „Da gibt es Verträge. Da gibt’s natürlich besonders jetzt Diskussionen über Indexierungen, über Preisanpassungen“, sagte Messezentrums-Geschäftsführer Alexander Kribus. „Das wird sich in der Zukunft weisen, wie der Vertrag letztendlich zustande kommt.“

9 Mio. Umsatz bei Messe für 2022

Coronabedingt rechnet man bei der Messe heuer mit etwa 9 Millionen Euro Umsatz. Damit bilanziert die Messe zwar positiv, bleibt aber deutlich hinter dem Rekordergebnis von knapp 12 Millionen Euro zurück.

„Wir werden nicht vertragsbrüchig. Es läuft seit 30 Jahren jedes Jahr mündlich neu“, betonte dazu Aufsichtsratsvorsitzender Preuner. „Das wollen wir auch so beibehalten. Uns wäre aber schon wichtig, diese Punkte auch einmal schriftlich festzulegen – und da laufen die Gespräche mit Reed.“ Sollte es zu keiner Einigung kommen, wäre das Messezentrum jedenfalls bereits die Reed-Messen „Alles für den Gast“ und die „Hohe Jagd“ zu übernehmen und selbst durchzuführen, wurde am Rande des Aufsichtsrats betont.