Mateschitz wurde 1944 in St. Marein im Mürztal in der Steiermark geboren. Nach dem Wirtschaftsstudium in Wien war er zunächst für Jacobs Kaffee und den Zahnpastahersteller Blendax tätig. 1984 gründete er zusammen mit der thailändischen Unternehmerfamilie Yoovidhya Red Bull – dabei wurde auf Basis eines thailändischen Getränks der mittlerweile weltbekannte Energy Drink entwickelt. Unternehmenssitz wurde Fuschl (Flachgau).
Konzern informierte Mitarbeiter Samstagnacht per Email
"Wir müssen euch informieren, dass Dietrich Mateschitz heute verstorben ist.
In diesen Momenten überdeckt Trauer alle anderen Gefühle. Aber schon bald wird die Trauer Platz machen für Dankbarkeit, dafür, was er verändert, bewegt, bewirkt und so vielen Menschen ermöglicht hat. Wir werden ihm respektvoll und liebevoll verbunden bleiben. Unser aller Aufgabe und Verantwortung ist es, sein Lebenswerk in seinem Sinn fortzuführen.
Danke, dass ihr uns dabei unterstützt. Danke auch, dass ihr seinen Wunsch respektiert, eure Trauer still und zurückhaltend zum Ausdruck zu bringen."
Vermögen auf 15,4 Milliarden Dollar geschätzt
1987 kam das Getränk auf den Markt – zuerst in Österreich, danach weltweit. Mittlerweile beschäftigt der Red-Bull-Konzern 13.610 Mitarbeiter in 172 Ländern. Er verkaufte 2021 9,8 Milliarden Dosen des Energydrinks und machte insgesamt 7,8 Milliarden Euro Umsatz. Mateschitz machte dieser Erfolg zum reichsten Österreicher: Der Bloomberg Billionaires Index schätzte sein Vermögen heuer im Februar auf 15,4 Milliarden US-Dollar. Mateschitz baute sich im Lauf der Jahre ein Getränke-, Immobilien-, Gastronomie- und Medien-Imperium auf.
Aufstieg mit Sport-Sponsoring
Dietrich Mateschitz setzte mit Red Bull von Anfang an vor allem auf Sport-Sponsoring: 1985 war der Formel-1-Pilot Gerhard Berger sein erster Werbeträger – noch vor der Red-Bull-Gründung sprach er deswegen Berger an: „Wir haben uns damals auf einen Sponsorplatz am Helm geeinigt, sollte er die Firma gründen“, erinnert sich Berger. Seitdem wurden und werden viele internationale Sportstars von Red Bull gesponsert – von Lindsey Vonn über Neymar hin zu Marcel Hirscher und Anna Gasser.
Dietrich Mateschitz ist tot
Dietrich Mateschitz, der Gründer von Red Bull, ist am Samstag im Alter von 78 Jahren nach einer schweren Krankheit gestorben. Mateschitz galt als einer der erfolgreichsten Geschäftsmänner Österreichs, hat mit Red Bull eine milliardenschwere Marke aufgebaut und war der reichste Mann des Landes.
Am Anfang waren es vor allem Trendsportarten, die unterstützt wurden: Jung, verwegen und cool – dieses Image wollte Mateschitz seinem Energydrink verleihen. Er musste dafür aber auch Kritik einstecken, weil von Red Bull unterstützte Extremsportler ihren Wagemut mit dem Leben bezahlen mussten. Auf die große Sportbühne wagte sich Red Bull dann 2005 mit der Gründung des Red Bull Racing-Formel-1-Teams und dem Tochterteam Toro Rosso (heute Alpha Tauri). Bei dem Formel-1-Engagement stellte sich der Erfolg ein – mit Weltmeistertiteln durch Sebastian Vettel und zuletzt Max Verstappen. Mateschitz habe eine Leidenschaft für den Motorsport gehabt, sagte sein Berater Helmut Marko: „Didi Mateschitz ist sehr wohl in die gesamte Entwicklung, Abstimmung und Entscheidung eingebunden.“
Fußball-Engagement seit 2005
Beim Fußball startete Mateschitz sein Engagement 2005 mit der Übernahme des SV Austria Salzburg. Nach Anlaufschwierigkeiten setzte der Red-Bull-Fußballbereich mit Trainingszentren, Akademien und Proficlubs in Salzburg, Leipzig und New York.
Aufsehenerregende Bauten, Spender
Mateschitz setzte sich aber auch architektonische Denkmale – so zum Beispiel mit den aufsehenerregenden Glasbauten des Hangar-7 beim Salzburg Airport oder der Glasvulkan-förmigen Firmenzentrale in Fuschl. Seine Schlösser, Hotels oder Wirtshäuser ließ er zum Teil aufwendig renovieren. 2014 holte der Unternehmer mit dem Österreich-Grand-Prix die Formel 1 nach Jahrzehnten in die Steiermark zurück.
Auch als Spender war Mateschitz aktiv – zum Beispiel für die Rückenmarkforschung oder für die Paracelsus Medizinische Privatuniversität (PMU) in Salzburg. Der Milliardär war öffentlichkeitsscheu – wenn, dann zeigte er sich locker in Jeans und gut gelaunt.
Servus TV: Andere Seite von Mateschitz
Der Unternehmer hatte aber auch eine andere Seite: Als Mitarbeiter des zum Mateschitz-Imperium gehörenden Senders Servus TV 2016 gegen seinen Willen einen Betriebsrat gründen wollten, plante er eine umgehende Schließung des Senders. Dann ließ er sich überzeugen, ihn doch noch weiterzuführen – allerdings ohne Betriebsrat. Seit der Coronavirus-Pandemie setzt Servus TV vor allem auf Maßnahmen-kritische Berichterstattung.
Sohn Mark rückte in letzten Monaten in Teilbereichen nach
In den letzten Monaten rückte Dietrich Mateschitz 29-jähriger Sohn Mark in einigen dieser Unternehmen in Führungspositionen auf – etwa über eine eigene Mark Mateschitz Beteiligungs GmbH, die Anteile an der Immobilienfirma deaurea hält oder in der „Wings for Life“-Stiftung.