Reisebusse
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Chronik

Autobahnrazzien: Finanz treibt 1,8 Mio. ein

Nach behördenübergreifenden Kontrollen auf der Tauernautobahn (A10) müssen Reisebusunternehmer nun 1,8 Millionen Euro Umsatzsteuer nachzahlen. Das gab das Finanzministerium nun bekannt. Die illegale Personenbeförderung im Linienverkehr nach Bosnien ist seit Langem ein Problem.

Finanzamt, Zollamt, das Amt für Betrugsbekämpfung und die Landesverkehrsabteilung Salzburg und die Landespolizeidirektion Kärnten ermöglichten gemeinsam diesen Fahndungserfolg. Konkret kontrollierten sie an zwei Tagen Reisebusse aus Drittstaaten im Linienverkehr auf der Tauernautobahn. Dabei stellte die Grenzpolizei bereits am Karawankentunnel (Kärnten) fest, welche Busse einreisten, und traf eine Vorauswahl, welche Busse zwei Stunden später bei der Kontrollstelle in Salzburg gezielt angehalten und kontrolliert werden.

Jahrelang als steuerliches U-Boot unterwegs

Von den insgesamt fünf kontrollierten Busunternehmen aus Bosnien-Herzegowina, Albanien und dem Kosovo führten drei die vorgeschriebene Umsatzsteuer von zehn Prozent für Personenbeförderung in Österreich nicht ab.

Besonders kurios dabei: Eines der Unternehmen hatte vor fünf Jahren eigentlich die Betriebsaufgabe gemeldet und war seitdem gewissermaßen als steuerliches U-Boot unterwegs. Ein weiteres Unternehmen ist bereits seit zehn Jahren täglich zwischen Bosnien und Deutschland unterwegs, ohne sich jemals bei der Finanzverwaltung registriert zu haben. Neben der Steuernachzahlung von 1,8 Millionen Euro drohen den Reiseunternehmen zusätzlich empfindliche Strafen.